Real rutscht in die Insolvenz
Real rutscht in die Insolvenz
sar Frankfurt
Die Supermarktkette Real GmbH hat am Freitag Insolvenzantrag gestellt. Die Sanierung soll über eine Insolvenz in Eigenverwaltung laufen. Dabei bleibt das Management des Unternehmens im Amt, wird jedoch insolvenzrechtlich beraten. Das Verfahren soll es ermöglichen, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und zugleich mit Wettbewerbern weiter über die mögliche Übernahme von Standorten der Marke "Mein Real" zu verhandeln, heißt es in einer Mitteilung. Eine Anfrage dazu, wer als insolvenzrechtlicher Berater sowie als Sachwalter des Verfahrens eingesetzt ist, ließ das Unternehmen am Freitag zunächst unbeantwortet.
Hinter der Real GmbH liegt eine Zeit mit mehreren Eigentümerwechseln. 2020 hatte die Investorengruppe SCP Group das Unternehmen mit damals 276 stationären Real-Märkten von Metro übernommen und anschließend zerschlagen. Rund 160 Standorte verkaufte SCP an neue Betreiber, unter anderem an Kaufland, Globus, Edeka und Rewe. Die verbliebenen 62 Märkte verkaufte SCP zum 30. Juni 2022 an das Family Office der Unternehmerfamilie Tischendorf.
SCP sieht Managementfehler
Die wurde mit dem Investment offenbar nicht glücklich: "Angesichts der kritischen wirtschaftlichen Verfassung" der Real GmbH habe SCP das Unternehmen "im Interesse aller Stakeholder im Mai dieses Jahres wieder erworben", heißt es in einer Mitteilung. Real-Geschäftsführer Bojan Luncer sagte, man habe Real im Mai "in einer Krisensituation übernommen". Trotz operativer Veränderungen habe man "zuvor getroffene fehlgeleitete operative Managemententscheidungen" in dem derzeit schwierigen wirtschaftlichen Umfeld nicht schnell genug korrigieren können. In den Mein-Real-Supermärkten sowie der Zentrale arbeiten einer Mitteilung zufolge mehr als 5.000 Beschäftigte.