Automobilhersteller

Renault stemmt sich gegen den Branchentrend

Renault hat sich zu einem der rentabelsten Massenhersteller gemausert. Und nun bereitet Konzernchef Luca de Meo einen neuen Strategieplan vor.

Renault stemmt sich gegen den Branchentrend

Renault trotzt dem Branchentrend mit Umsatz- und Ergebnisanstieg

Vorsichtige Prognose für die Marge – CO2-Ziele belasten

wü Paris

Noch vor ein paar Jahren das Sorgenkind der Branche, hat Renault 2024 mit ihren Ergebnissen die Erwartungen übertroffen und eine der besten operativen Margen des Automobilsektors eingefahren. Neue Modelle haben geholfen, den Absatz zu steigern und den Produktmix zu verbessern. Deshalb legte der Umsatz um 7,4% auf 56,23 Mrd. Euro zu. Das operative Ergebnis stieg um 3,5% auf 4,26 Mrd. Euro.

Die operative Marge fiel mit 7,6% sogar etwas besser als das selbstgesetzte Ziel von 7,5% aus. Im laufenden Jahr soll sie erneut mindestens 7% betragen. Als Grund für das niedrigere Ziel nennt Renault die neuen, strengeren europäischen CO2-Emissionsziele. Diese würden die Marge um einen Prozentpunkt schmälern, was einem operativen Gewinn von rund 500 Mill. Euro entspreche, erklärte der Autobauer.

Neuer Strategieplan in Sicht

„Wir haben aus der Renault-Gruppe ein sehr viel flexibleres, effizienteres und leistungsfähigeres Unternehmen gemacht“, sagte Konzernchef Luca de Meo. Er bereitet gerade einen neuen Strategieplan vor. Der Firmenchef kündigte auch an, dass Renaults Tochter Dacia innerhalb von 16 Monaten ein neues kleines Elektroauto entwickeln will, das für weniger als 18.000 Euro angeboten werden soll.

Überschattet wurden die Ergebnisse lediglich von der gesunkenen Beteiligung an Nissan. Sie hat das Nettoergebnis von 2,2 Mrd. Euro auf 752 Mill. Euro einbrechen lassen, weil Renault wegen des Verkaufs von Nissan-Aktien eine Wertberichtigung in Höhe von 2 Mrd. Euro vorgenommen hat. Gleichzeitig ist der Beitrag der assoziierten Unternehmen wie Nissan von 880 Mill. Euro auf -521 Mill. Euro eingebrochen.

Lob für Geely

Die nun vertiefte Partnerschaft mit Geely sei „wahrscheinlich natürlicher als die unterschiedlichen Ansichten, die Renault und Nissan in der Vergangenheit hatten“, sagte de Meo. Beide Unternehmen wollen jetzt gemeinsam Elektrofahrzeuge und schadstoffarme Fahrzeugen in Brasilien produzieren und verkaufen. Dagegen sollen laut „Les Echos“ Gespräche über eine technische Zusammenarbeit bei künftigen E-Autos ergebnislos geblieben sein.

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