Rezession kommt Private Equity zupass

CMS: Bewertungen sinken, sind aber noch hoch

Rezession kommt Private Equity zupass

wb Frankfurt – Der drohende Wirtschaftsabschwung kommt den Private-Equity-Investoren im deutschen Mittelstand gelegen. Denn die Kaufpreise für Unternehmen gewinnen zunehmend an Anziehungskraft. Das von der Anwaltssozietät CMS und “Finance” zweimal pro anno erhobene Panel signalisiert für die Attraktivität der Kaufpreise den höchsten Wert seit fünfeinhalb Jahren. So verliere der bisherige Belastungsfaktor hohe Unternehmensbewertungen deutlich an Gewicht. Zugleich deute die Entwicklung aber noch nicht zwingend auf günstige Preise hin.Befragt wurden rund 50 verschiedene Private-Equity-Häuser.Vier von zehn sehen sich derzeit eher auf der Verkäuferseite. Der Markt werde nach wie vor als teuer eingeschätzt. CMS-Partner Tobias Schneider geht davon aus, dass viele Akteure auch eine “Bereinigung des Private-Equity-Marktes” erwarten.Die Lage für Fonds unter hohem Anlagedruck habe sich gebessert. Neuen Investments werde zunehmend durch Konjunkturbremsen im eigenen Portfolio der Wind aus den Segeln genommen. Auf Seiten von Banken und Debt-Fonds haben demnach die Finanzierungsbedingungen ihren Höhepunkt überschritten.Doch CMS-Partner Jacob Siebert meint, es sei ” noch zu früh, hier von einer Trendwende zu sprechen, auch wenn die Banken vielleicht konservativer agieren”. Denn der Wettbewerb, auch durch Versicherungen, nehme zu.Unverändert verfügbar bleiben laut der Befragung Buy-out-Finanzierungen. Die Lücke zwischen Finanzierungszugang und -konditionen sei so groß wie seit drei Jahren nicht mehr. Während nach wie vor kein Mangel an Krediten verzeichnet werde, versuchten Banken und Debt-Fonds das Risikoprofil über die Konditionen für sich zu verändern. “Auch wenn ein höheres Risikobewusstsein besteht, gute Assets sind weiterhin begehrt und gut zu platzieren”, sagt Siebert.Klar im Fokus stehen Software und IT. Diese Branchen sind laut der aktuellen Erhebung die begehrtesten von 15 Kernsektoren, die in jedem Panel befragt werden. Es folgen Healthcare und Dienstleistungen. Beobachtern zufolge könnten daher durch eine zunehmende Technologieaffinität Investmentstile zwischen Private Equity und Venture Capital verschwimmen. Doch die Fonds teilen diese Einschätzung nicht und berichten von einer scharfen Trennlinie.Doch gebe es den Trend, wonach sich auch größere Private-Equity-Häuser, die mit VC eigentlich nichts am Hut hätten, vermehrt für jüngere Unternehmen aus Software und IT interessierten, auch wenn es sich noch nicht um “erwachsene” Geschäftsmodelle handele. Dies führe zu erhöhtem Wettbewerb, aber auch zu einer bislang ungekannten Flexibilität der Fonds.