Herausforderung: Energiewende

Rheinenergie erwartet in Kürze Förderbescheid

Die für die Energiewende erforderlichen Investitionen sind gewaltig und stellen vor allem kommunale Regionalversorger vor Herausforderungen. Rheinenergie will den Instrumentenkasten zur Finanzierung erweitern.

Rheinenergie erwartet in Kürze Förderbescheid

Rheinenergie hat riesigen Investitionsbedarf

Förderbescheid für Großwärmepumpe in Kürze erwartet

ab Köln

Der Countdown für den Bau der größten Großwärmepumpe in Europa läuft. Aus der Ausschreibung für die Anlage mit einer Kapazität von 150 MW, die dereinst 50.000 Haushalte klimaneutral mit Wärme versorgen soll, liegen Rheinenergie vier Angebote vor. Diese würden nun geprüft, sagte Andreas Feicht, Vorstandschef des Regionalversorgers, vor der Presse. Zudem erwarte sein Haus noch in dieser Woche den Förderbescheid aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze. Mit dem Baubeginn werde Anfang 2025 gerechnet, mit der Inbetriebnahme 2027.

Die Großwärmepumpe im Kölner Norden ist nur eines der zahlreichen Investitionsprojekte, die Rheinenergie vor der Brust hat. Bis 2035 wird der Investitionsbedarf auf 3,8 bis 3,9 Mrd. Euro taxiert. Zum Vergleich: 2023 hat der Regionalversorger seine Investitionen schon um 70 Mill. auf 188 Mill. Euro ausgebaut. Die Investitionen verteilen sich auf die Erzeugung, die Netze, Energiedienstleistungen und erneuerbare Energien.

Doch woher soll das Geld kommen? Diese Frage treibt Finanzchefin Birgit Lichtenstein um. Eine finale Antwort hat sie noch nicht. Denn auch, wenn die Kölner aus dem 2023er Ergebnis nach Steuern von 316 Mill. Euro rund 120 Mill. Euro thesaurieren – wirtschaftlich war das Jahr sehr erfolgreich – lassen sich die Investitionsgelder nicht komplett aus eigener Kraft stemmen. Zwar rühmt sich Rheinenergie einer soliden Finanzausstattung, doch die muss auch erhalten bleiben.

Thesaurieren reicht nicht

Die Thesaurierung helfe, weil sich das zusätzliche Eigenkapital hebeln lasse, sprich mehr Fremdkapital aufgenommen werden könne. Zudem gehe es darum, neue Strukturen einzubauen, beispielsweise einzelne Projekte außerhalb der Bilanz zu finanzieren. Hierfür müssten die Strukturen jedoch einfach und standardisiert sein, sagte Lichtenstein. Zugleich werde sich Rheinenergie Maßnahmen, die Eigenkapital ersetzen, genauer anschauen.

Doch nicht nur die Finanzierungsherausforderungen wachsen. Auch regulatorisch gibt es aus Sicht von Feicht reichlich Handlungsbedarf. Eine seiner größten Sorgen ist, dass das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz 2026 einfach ausläuft. Sollte das Gesetz nicht umgehend verlängert werde, drohe die Wärmewende zu scheitern, warnt Feicht. Bei der Novelle gehe es insbesondere darum, auch die Ertüchtigung von Bestandsanlagen zur Erzeugung und deren Umrüstung auf Wasserstoff zu berücksichtigen. Derzeit läge der Schwerpunkt zu sehr auf Neubau. Zudem trommelte der Rheinenergie-Chef für den Ausbau von Batteriespeichern.

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