Starkes Quartal für Rüstungskonzern

Rheinmetall steigert Gewinn kräftig

Der Rüstungskonzern Rheinmetall profitiert von umfangreichen Bundeswehr-Bestellungen. Der Quartalsgewinn hat sich verdoppelt.

Rheinmetall steigert Gewinn kräftig

Rheinmetall steigert Gewinn kräftig

Rüstungsgüterkonzern profitiert von Bestellungen der Bundeswehr

Reuters Düsseldorf

Der Ukraine-Krieg hat die Nachfrage nach Rüstungsgütern angekurbelt und zu einer Verdoppelung des Quartalsgewinns bei dem Rüstungsgüterhersteller Rheinmetall geführt. Bei einem Umsatzanstieg um 49% auf 2,23 Mrd. Euro kletterte das operative Ergebnis nach ersten Berechnungen um 111% auf 271 Mill. Euro, wie der Konzern mitteilte. Bestellungen der Bundeswehr ließen den Auftragseingang bei Rheinmetall Nominations auf 11,4 Mrd. Euro anschwellen. Finanziert wurden die Bestellungen aus dem sogenannten Sondervermögen, das die Bundesregierung Ende Februar 2022 in einem Umfang von 100 Mrd. Euro angekündigt hat, um die Verteidigungsbereitschaft zu verbessern.

Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte bestätigte der Vorstand, seine Ziele „mindestens“ zu erreichen. Diese sehen einen Umsatz von rund 10 Mrd. Euro und eine operative Gewinnmarge zwischen 14 und 15% vor. Der vollständige Quartalsbericht soll am 8. August veröffentlicht werden. Die Rheinmetall-Aktie legte nach Bekanntwerden der ersten Zahlen um etwa 3% zu und notierte bei 505 Euro.

Mit den Plänen zum Bau einer Munitionsfabrik in der Ukraine kommt Rheinmetall nach eigenen Angaben voran. Der Konzern habe einen ersten wichtigen Auftrag der ukrainischen Regierung erhalten, teilte Rheinmetall am Mittwoch mit. Der Auftrag umfasse die komplette technische Ausstattung der Fabrik bis hin zur Inbetriebnahme und habe ein Volumen im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Er soll im dritten Quartal als Bestellung verbucht werden. Es sei vorgesehen, die Munitionsproduktion innerhalb von 24 Monaten aufzunehmen, hieß es weiter.

Joint-Venture in der Ukraine

Gemeinsam mit dem ukrainischen Joint-Venture-Partner werde Rheinmetall auch für den Betrieb der Anlage verantwortlich sein. Der Munitionsmangel gilt als eines der Hauptprobleme der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland. Für den Bau der Munitionsfabrik war im Februar am Rande der Münchener Sicherheitskonferenz eine Absichtserklärung unterzeichnet worden. Rheinmetall-Chef Armin Papperger und der ukrainische Industrieminister Alexander Kamyschin hatten zuletzt ein Panzerwerk in der Westukraine eröffnet.

Das Engagement Rheinmetalls in der Ukraine hatte Konzernchef Papperger einem Bericht des US-Fernsehsenders CNN zufolge ins Visier Russlands gerückt. Demnach plante die russische Regierung Anfang des Jahres ein Attentat auf den Konzernchef. Dieses sei aber durch die USA und Deutschland vereitelt worden.