Pharmabranche

Roche genießt großes Investoren-Vertrauen

Der Basler Pharmariese Roche hat die Patentklippe Jahre später erreicht als die meisten Konkurrenten. Aber nun wird der weltgrößte Hersteller von verschreibungspflichtigen Medikamenten umso härter von der Konkurrenz durch Nachahmerpräparate, die...

Roche genießt großes Investoren-Vertrauen

dz Zürich

Der Basler Pharmariese Roche hat die Patentklippe Jahre später erreicht als die meisten Konkurrenten. Aber nun wird der weltgrößte Hersteller von verschreibungspflichtigen Medikamenten umso härter von der Konkurrenz durch Nachahmerpräparate, die sogenannten Biosimilars, bedrängt. Das zeigen die am Mittwoch veröffentlichten Zahlen zur Umsatzentwicklung im ersten Quartal.

Patente laufen ab

So schrumpften die Arzneimittelverkäufe im Vorjahresvergleich um 9% auf 10,6 Mrd. sfr, was für Roche eine ungewöhnlich schlechte Performance darstellt. Entscheidend war der Konkurrenzeffekt, der Roche nach eigener Schätzung rund 1,6 Mrd. sfr Umsatz im Quartal gekostet hatte. Avastin, Herceptin und Mabthera, drei Supermedikamente aus den Labors der kalifornischen Biotech-Tochter Genentech zur Behandlung verschiedener Krebsarten, haben Roche bis zum Beginn der Patentabläufe 2019 einen jährlichen Verkaufserlös von rund 20 Mrd. sfr oder etwa der Hälfte des Arzneimittelumsatzes beschert. Nun ist die Uhr auch für Avastin in Europa abgelaufen.

Pharmachef Bill Anderson geht aber davon aus, dass der Höhepunkt der Biosimilars-Konkurrenz mit dem zurückliegenden Quartal bereits überschritten ist. Für 2021 bestätigte er die frühere Prognose eines erwarteten Umsatzverlustes durch Nachahmermedikamente in Höhe von 4,6 Mrd. sfr. Trotzdem rechnet Roche für 2021 mit einem niedrigen bis mittleren Umsatz- und Gewinnwachstum, was hauptsächlich auf den Erfolg einer neuen Arzneiengeneration zurückzuführen ist. Allerdings sind auch jüngere Blockbuster wie das Brustkrebsmedikament Perjeta nicht mehr allzu weit vom Ablauf des Patentschutzes entfernt (Lancierungsdatum 2012). Aber Roche hatte es in der Vergangenheit immer wieder verstanden, das Leben ihrer Spitzenmedikamente durch neue Indikationen zu verlängern.

Auf einer beispiellosen Erfolgswelle schwimmt derzeit aber die Dia­gnostiksparte, die ihren Umsatz im Berichtsabschnitt vor allem dank den erfolgreichen Covid-Tests um 55% auf 4,3 Mrd. sfr erhöhen konnte. Die Anleger honorierten das Ergebnis mit einem Kursgewinn der Genussscheine um fast 3% auf 318 sfr.