Rückschlag für Arianespace
wü Paris
Der Krieg in der Ukraine könnte dem Raketenbetreiber Arianespace weitere Rückschläge bescheren. Nach der Invasion der Ukraine durch Russland musste er bereits alle gemeinsam mit dem europäisch-russischen Unternehmen Starsem durchgeführten Sojus-Starts auf unbestimmte Zeit aussetzen. Das britische Internet-Satelliten-Unternehmen Oneweb hat sich deshalb an die Konkurrenz gewandt und ein Abkommen mit SpaceX getroffen.
Laut Informationen des Magazins „Challenges“ soll nun auch OHB aus Bremen bei der EU-Kommission dafür werben, die nächsten Galileo-Satelliten ebenfalls von den Falcon-9-Raketen von SpaceX und nicht von der Trägerrakete Ariane 6 ins All bringen zu lassen. Eigentlich sollten die nächsten Galileo-Satelliten im Frühjahr und September dieses Jahres mit Sojus-Raketen starten. Doch nach der Invasion der Ukraine hatte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos ihr Personal vom europäischen Raumfahrtbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana abgezogen. Der Erststart der Ariane 6 hat sich jedoch seit 2020 wegen der Pandemie und technischen Pannen verzögert. Er dürfte Ende 2022 oder 2023 stattfinden. Die Ariane 6 ist bereits für drei künftige Galileo-Starts ausgesucht worden. Die Frage ist nun, was mit den beiden für 2022 geplanten Starts passiert. Ein Teil der ausstehenden Oneweb-Satelliten hätte Anfang März mit einer Sojus-Rakete ins All gebracht werden sollen.