Energieversorgung

RWE kauft Offshore-Portfolio von Vattenfall

Mehr als 1 Mrd. Euro gibt RWE für ein Portfolio mit Offshore-Projekten aus. Noch in diesem Jahrzehnt sollen sie in Betrieb genommen werden.

RWE kauft Offshore-Portfolio von Vattenfall

RWE kauft Offshore-Portfolio
von Vattenfall

Unternehmenswert von gut 1 Mrd. Euro

dpa-afx/Reuters Essen

Der Energiekonzern RWE übernimmt vom schwedischen Versorger Vattenfall ein Portfolio mit drei Offshore-Windprojekten vor der Ostküste Englands. Der Kaufpreis für die Projekte mit einer geplanten Kapazität von jeweils 1,4 Gigawatt basiere auf einem Unternehmenswert von 963 Mill. Pfund (1,1 Mrd. Euro). Die Anlagen befinden sich 50 bis 80 Kilometer vor der Küste von Norfolk in East Anglia. Dies sei eines der weltweit größten und attraktivsten Gebiete für Offshore-Windparks. Die Projekte sollen noch in diesem Jahrzehnt in Betrieb genommen werden.

RWE investiert in Erneuerbare

Nach 13 Jahren Entwicklungsarbeit verfügten alle drei Projekte über die Zusagen für Netzanschlüsse, über Entwicklungsgenehmigungen und alle weiteren wesentlichen Genehmigungen, hieß es von RWE weiter. Die Projekte Norfolk Vanguard West und Norfolk Vanguard East seien am weitesten entwickelt. Die Beschaffung der meisten Hauptkomponenten sei für beide gesichert. Nun gehe es darum, die Stromabnahme zu einem festen Vergütungsniveau zu sichern. Zudem will RWE die gestoppte Entwicklung des Projekts Norfolk Boreas wieder aufnehmen. Die Schweden hatten das Projekt im Juli wegen ausufernder Kosten eingestellt und dafür eine hohe Abschreibung verbucht.

RWE steckt viel Geld in den Ausbau der Erneuerbaren Energien. So sollen von 2024 bis 2030 weltweit 55 Mrd. Euro netto investiert und das grüne Portfolio auf mehr als 65 Gigawatt (GW) ausgebaut werden, wie die Essener unlängst auf einem Kapitalmarkttag angekündigt hatten. Die Investitionen sollen das operative Ergebnis kräftig ankurbeln, bis Ende des Jahrzehnts will RWE über 9 Mrd. Euro im Tagesgeschäft verdienen. Erst vor wenigen Tagen hat RWE den
Zuschlag für den Bau eines Offshore-Windparks in Japan erhalten. Ein vom Konzern errichtetes Flüssiggas-Terminal in Brunsbüttel übergibt RWE zum Jahreswechsel wie geplant an die bundeseigene Deutsche Energy Terminal GmbH. In der Anlage wird verflüssigtes Erdgas (LNG) in das deutsche Gasnetz eingespeist.