RWE und EnBW sichern sich Meereswindparks
ab/cru Köln/Frankfurt
Die Energiekonzerne RWE und EnBW haben sich im hart umkämpften britischen Markt für Meereswindparks große Entwicklungsflächen für jeweils 3 Gigawatt Kapazität gesichert. Typischerweise entsprechen 3 Gigawatt Offshore-Kapazität einem Investitionsvolumen von 6 Mrd. Euro. Da in deutschen Gewässern Flächen vor der Küste Mangelware werden, drängen die deutschen Stromkonzerne ins Ausland. Großbritannien ist der größte Markt für Offshore-Wind weltweit und will bis 2030 etwa ein Drittel des Strombedarfs mit dieser Technologie decken.
Während EnBW im Bündnis mit dem Ölkonzern BP in der Auktion – der ersten dieser Art und Größe seit Jahren – für zwei Gebiete in der irischen See erfolgreich war, wurde RWE von der britischen Crown Estate für die Entwicklung zweier benachbarter Offshore-Windparks in der britischen Nordsee als bevorzugter Bieter ausgewählt, die vor der Nordostküste Englands auf der Sandbank Doggerbank liegen, wie die Essener mitteilten. Dort entwickelt RWE bereits das Projekt Sofia und rechnet sich Synergien aus.
Die potenzielle Gesamtkapazität beläuft sich laut RWE auf 3 000 Megawatt. Der durchschnittliche Preis zur Pacht der Standorte sei mit 82 552 Pfund (umgerechnet etwa 94 000 Euro) pro Megawatt und Jahr der niedrigste Zuschlagspreis im Rahmen der Auktion gewesen. „Die beiden Standorte auf der Doggerbank passen perfekt in unser britisches Offshore-Portfolio“, freut sich Sven Utermöhlen, COO Wind Offshore Global von RWE Renewables. RWE rechnet im Frühjahr 2022 mit dem Abschluss der Pachtverträge. Die Inbetriebnahme der Projekte sei Ende des Jahrzehnts zu erwarten.
Derweil bekamen EnBW und BP den Zuschlag für die Entwicklung zweier Gebiete in der irischen See, etwa 30 Kilometer von der Küste entfernt. EnBW will bis 2030 den CO2-Ausstoß halbieren und bis 2035 gänzlich CO2-neutral agieren. Der Konzern betonte, in dem kapitalintensiven Windparkgeschäft auf Partnerschaften zu setzen.
Ölkonzern BP als Partner
Mit BP haben die Karlsruher einen Partner gefunden, der wie andere große Ölkonzerne in das Ökostromgeschäft drängt. Die beiden Unternehmen bekamen die Flächenrechte für zwei Areale in der irischen See Dort sei der Bau von zwei Offshore-Windparks mit 3 Gigawatt geplant, die 2028 in Betrieb gehen sollen.