Salzgitter hat Gewinnziel 2022 bereits erreicht
ste Hamburg
Deutschlands zweitgrößter Stahlproduzent Salzgitter AG hat nach dem bislang höchsten Halbjahres-Vorsteuergewinn von 970,5 Mill. Euro im dritten Quartal die erwartete Eintrübung des Stahlmarkts zu spüren bekommen. Wie der Thyssenkrupp-Rivale mitteilte, lag das von Juli bis September verbuchte Vorsteuerergebnis mit 174,7 Mill. Euro um fast 42% unter dem Vorjahresniveau.
Gleichwohl liegt das Unternehmen mit einem in den ersten neun Monaten auf 1,15 Mrd. (605 Mill.) Euro gestiegenen Gewinn bereits im Zielkorridor von 1 bis 1,2 Mrd. (i.V. 706 Mill.) Euro, der im Juni für das Gesamtjahr vorgegeben worden war. Der Konzern beließ es in seiner Quartalsmitteilung zum 30. September bei der bisherigen Jahresprognose, die auch einen Umsatz von 13 (9,8) Mrd. Euro sowie eine über dem Vorjahr (16,2%) liegende Rendite auf das eingesetzte Kapital vorsieht.
Finanzvorstand Burkhard Becker erklärte, es sei zu erwarten, dass sich der Trend der Stahlmarkteintrübung angesichts der makroökonomischen Umfeldbedingungen mit hoher Inflation in weiten Teilen der Welt und der Energiekrise in Europa zunächst fortsetzen dürfte. Salzgitter sei auf diese Situation aufgrund ausgeweiteter Effizienzprogramme gut vorbereitet. „Gleichwohl sehen wir in den nächsten Quartalen infolge der verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen eine verhaltene Geschäftsentwicklung.“ Mit Blick auf das kommende Geschäftsjahr fügte er hinzu, ein erster Blick falle „verhalten, jedoch nicht pessimistisch aus“.
Anleger goutierten den Ausblick: Die Salzgitter-Aktie, die im bisherigen Jahresverlauf zuvor um 8,6% nachgegeben hatte, legte am Freitag um 12,3% auf 29,32 Euro zu und war damit viertgrößter Tagesgewinner im SDax. Alle Geschäftsbereiche erreichten in den ersten neun Monaten positive Ergebnisse, auch das Segment Stahlverarbeitung. Im Neunmonatsergebnis ist ein Beitrag von fast 116 (i.V. 133,5) Mill. Euro aus der rund 30-prozentigen Aurubis-Beteiligung enthalten.
Salzgitter | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
9 Monate | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Umsatz | 9765 | 7002 |
Ebitda | 1397 | 867 |
Ebit | 1189 | 647 |
Ergebnis vor Steuern | 1145 | 605 |
Konzernergebnis | 946 | 468 |
Roce* (%) | 22,9 | 20,0 |
Operativer Cashflow | 130 | 123 |
Nettofinanzposition | −802 | −615 |
Eigenkapitalquote (%) | 45,2 | 34,5 |
Beschäftigtenzahl | 24636 | 24338 |
*) Verzinsung des eingesetzten Kapitals, annua-lisiert Börsen-Zeitung |