Sammelklage gegen Dividenden in Frankreich

Rechtsanwalt will Staatsrat einschalten

Sammelklage gegen Dividenden in Frankreich

wü Paris – In Frankreich ist eine Sammelklage in Vorbereitung, um CAC-40-Konzerne und andere französische Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 150 Mill. Euro daran zu hindern, jetzt trotz der Coronaviruskrise Dividenden zu zahlen. Stattdessen sollen sie ausnahmsweise einen besonderen Beitrag in Höhe von 75 % der geplanten Dividendensumme leisten, der den von der Regierung jetzt initiierten Solidaritätsfonds für kleinere und mittlere Firmen, den staatlichen Krankenhäusern und dem ökologischen Wandel zugutekommen soll. Das kündigte Rechtsanwalt Christophe Lèguevaques an. Er will die Sammelklage, der sich Bürger, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen, aber auch kleine und mittlere Betriebe sowie Handwerker und Selbständige anschließen können, am 7. April beim Staatsrat einreichen. Ziel sei, die Regierung dazu zu bringen, eine einfache Regel für alle Unternehmen zu verkünden, die in den nächsten Wochen insgesamt 50 Mrd. Euro an Dividenden zahlen wollten, sagte Lèguevaques. Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron hat Unternehmen mit staatlicher Beteiligung aufgefordert, keine Dividenden zu zahlen. Sie hat zudem einen Gesetzentwurf vorbereitet, der verhindern soll, dass Unternehmen, die während der Coronaviruskrise von staatlichen Hilfen profitieren, Gewinne ausschütten.