Probleme mit KI-Speicherchips

Samsung Electronics verspricht Wachstum bei KI-Chips

Der Samsung-Konzern aus Südkorea erwartet mehr Verkäufe seiner speziellen KI-Speicherchips im vierten Quartal. Die Börse schöpft aber nur kurzzeitig Hoffnung.

Samsung Electronics verspricht Wachstum bei KI-Chips

Samsung Electronics verspricht Wachstum bei KI-Chips

„Bedeutende Fortschritte“ mit Großkunden erzielt

mf Tokio

Samsung Electronics kämpft gegen einen Rückstand bei speziellen Speicherchips für KI-Anwendungen. Der südkoreanische Weltmarktführer für Dram- und Nand-Speicherchips meldete für das dritte Quartal einen Betriebsgewinn seiner Chipsparte von 3,9 Bill. Won (2,6 Mrd. Euro). Das Ergebnis blieb nicht nur weit hinter dem von Bloomberg ermittelten Analystenkonsens von 6,7 Bill. Won zurück. Der Ertrag war auch viel geringer als beim inländischen Rivalen SK Hynix, der dank des florierenden Absatzes der Spezialchips im selben Quartal einen Rekord-Betriebsgewinn von 7 Bill. Won (4,7 Mrd. Euro) erzielte.

Entschuldigung am Monatsanfang

Der Technologieriese aus Südkorea hatte sich Anfang Oktober bereits öffentlich für seine schwachen Leistungen bei HMB-Speicherchips mit hoher Bandbreite für die Verwendung in KI-Hardware entschuldigt. Bisher gelang es nicht, mit der neuesten HBM3E-Generation dieser Chips die Qualifikationstests von Branchenführer Nvidia zu bestehen. Allerdings sieht Samsung Licht am Ende des Tunnels: Man habe „bedeutende Fortschritte“ mit einem Großkunden erzielt und rechne mit einem Anstieg der HBM-Chipverkäufe im vierten Quartal. Die Aktie in Seoul legte bis zu 2% zu, schloss aber nur 0,2% höher.

Seit dem Höchststand im Juli hat der Kurs um ein Drittel nachgegeben. Vor allem große ausländische Adressen stießen die Papiere ab. Mehrere Analysten beurteilen Samsungs Absatzaussichten von HBM-Chips skeptisch und erwarten im November eine Umstrukturierung auf höchster Führungsebene. Den Halbleiter-Chef hatte Samsung erst im Mai ausgetauscht, um die Chipkrise zu überwinden. Dennoch will man die vierte Generation dieser Chips schon in der zweiten Hälfte 2025 in Serie produzieren.

Smartphones im Rückwärtsgang

Samsung erwartet für das 4. Quartal aufgrund der sinkenden Nachfrage nach Speicherchips für Mobilgeräte und PCs und dem vermehrten Angebot an älteren Chips in China nur ein begrenztes Gewinnwachstum. Auch das Smartphone-Geschäft ist betroffen. Wegen der geringen Ausbeute bei den eigenen Exynos-Prozessoren muss man für die nächste Galaxy-Generation vielleicht auf einen Qualcomm-Prozessor zurückgreifen. Als einziger der fünf Top-Smartphone-Hersteller verlor Samsung laut Marktforscher IDC im 3. Quartal Marktanteile. Bei faltbaren Geräten liegt nun Rivale Huawei vorn.

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