Samsung Electronics steigert Gewinn
mf Tokio
Bei Samsung Electronics haben im zweiten Quartal die Kassen kräftig geklingelt. Laut dem Ergebnisausblick stieg der operative Gewinn um 53% im Vergleich zum Vorjahr auf 12,5 Bill. Won (9,3 Mrd. Euro). Damit übertraf Samsung die Marktprognose von 11,3 Bill. Won deutlich. Der Umsatz kletterte um 19% auf 63 Bill. Won (46,9 Mrd. Euro). Doch in Seoul gab der Aktienkurs um 0,5% nach, weil sich Anleger auf einen Abschwung bei Speicherchips einstellen.
Vertragsstrafe
Außerdem beruhte das rasante Gewinnplus auch auf einem Sondererlös der Display-Sparte. Samsung berichtete dazu keine Details, aber gemäß südkoreanischen Analysten hat vermutlich Apple eine Vertragsstrafe von bis zu 1 Bill. Won (744 Mill. Euro) gezahlt, weil die bestellte Menge an OLED-Bildschirmen für Smartphones nicht voll abgenommen wurde. Als wahrscheinliche Ursache gilt der schwache Absatz der Mini-Version des iPhones.
Ihre detaillierten Geschäftszahlen legt Samsung erst am 29. Juli vor. Aber Branchenexperten begründeten die hervorragenden Geschäftszahlen vor allem mit der anhaltend hohen Chipnachfrage, ausgelöst durch die Corona-Pandemie. Die Rechenzentren bauten ihre Serverkapazitäten aus, die Konsumenten kauften mehr Endgeräte zum Spielen und für die Arbeit von zu Hause aus. Die resultierende Knappheit gibt großen Produzenten wie Samsung mehr Spielraum für Preiserhöhungen. Aufgrund der Lockerungen der Corona-Beschränkungen in vielen westlichen Industrieländern könnte sich die Chipnachfrage jedoch bald abschwächen.
Der Pandemie-Boom trieb auch die Display-Sparte an. Deswegen wird Samsung die Produktion von Flüssigkristall-Displays laut unbestätigten Berichten in Japan erst Ende 2022 einstellen. Eigentlich war der Ausstieg schon für Ende 2020 geplant. Dagegen stellen sich Analysten auf einen schwächeren Smartphone-Absatz ein, da die jüngste Spitzenmodell-Serie Galaxy S21 schon seit Januar auf dem Markt ist.