Elektronik

Samsung trumpft mit Gewinnsprung auf

Weil die Preise für Speicherchips höher ausfielen als erwartet und die Chipnachfrage sehr hoch ist, verzeichnet Samsung das stärkste Auftaktquartal seit vier Jahren.

Samsung trumpft mit Gewinnsprung auf

mf Tokio

Eine robuste Nachfrage nach Chips und Smartphones hat Samsung Electronics das stärkste Auftaktquartal seit vier Jahren beschert. Laut dem Ergebnisausblick für den Zeitraum von Januar bis März stieg der Betriebsgewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 50,3% auf 14,1 Bill. Won (10,6 Mrd. Euro).

Im gleichen Zeitraum wuchsen die Einnahmen um 17,7% auf einen neuen Quartalsrekord von 77 Bill. Won (58 Mrd. Euro). Damit übertraf der Marktführer für Speicherchips und Smartphones die Erwartungen der Analysten. Doch im Sog eines generellen Abwärtstrends gab die Aktie in Seoul um 0,7% nach. Der Kurs rutschte auf den niedrigsten Stand seit Anfang Dezember 2020. Die detaillierten Zahlen legt der Konzern erst Ende April vor.

Im weiteren Jahresverlauf könnte der Gewinn von Samsung aufgrund der anhaltenden Nachfrage nach Chips vor allem für Rechenzentren und dadurch steigender Preise weiter zunehmen. Nach Ansicht der süd­koreanischen DB Financial Investment dürfte Samsung daher in diesem Jahr die bisher höchsten Ergebnisse für Gewinn und Umsatz erzielen.

Erfolg mit neuem Smartphone

Ein Grund für die guten Quartalszahlen: Die Preise für Speicherchips fielen im Berichtszeitraum höher aus als erwartet. Gemäß dem südkoreanischen Broker Cape Investment profitierte Samsung von einer Kontaminierung in den Fabriken des japanischen Konkurrenten Kioxia im Februar. Darauf habe Samsung mehr Aufträge zu höheren Preisen erhalten.

Ein weiterer Umsatz- und Gewinnbringer war die neue Smartphone-Serie Galaxy S22, die Ende Februar auf den Markt kam. Die Vorbestellungen für diese Flaggschiff-Geräte lagen weltweit mehr als doppelt so hoch wie für die Vorgängermodelle. Die Verkaufszahl von 1 Million wurde zwei Wochen schneller erreicht als bei der S21-Serie.

Im Jahr 2021 blieb Samsung laut Daten der Analysefirma IDC mit 272 Millionen verkauften Geräten und 20% Marktanteil die weltweite Nummer 1 bei Smartphones. Doch der Abstand zu Apple schrumpfte. Die Kalifornier verkauften gemäß IDC-Daten knapp 236 Millionen iPhones und steigerten ihren Marktanteil dabei von 15,9% auf 17,4%. Auf Platz 3 folgte Xiaomi aus China.

Nach Angaben von Samsung gibt es keine unmittelbaren Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die eigene Chip-Produktion. Man verfüge über genug „diversifizierte Quellen für Rohstoffe“ und reichliche Lagerbestände von Produktionsstoffen wie Neon. Nach Ausbruch des Krieges hatte Samsung den Verkauf in Russland unter Verweis auf logis­tische Störungen eingestellt. Eine TV-Fabrik­ nahe Moskau ist jedoch laut Samsung weiter in Betrieb.

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