SAP übertrifft Ziele für 2024
Die Walldorfer SAP hat ihre selbstgesteckten Ziele für 2024 erreicht. Wie Finanzvorstand Dominik Asam am frühen Dienstagmorgen vor Journalisten erklärte, sieht er das Unternehmen „auf Kurs für die Jahre 2025 und folgende“.
Wachstumstreiber bleibt weiterhin das Cloud-Geschäft: Der Current Cloud Backlog stieg im vierten Quartal währungsbereinigt um 29% auf mehr als 18 Mrd. Euro. Die Kennzahl umfasst die bereits vertraglich zugesicherten Clouderlöse, die SAP in den kommenden zwölf Monaten auf Basis vorliegender Verträge erwartet. Für 2025 erwartet SAP allerdings, dass sich das Wachstum des Current Cloud Backlog „leicht abschwächen wird“.
SAP übertrifft Ziele für Cloud- und Softwareerlöse
Im Gesamtjahr 2024 erhöhten sich die Clouderlöse währungsbereinigt um 25% auf gut 17 Mrd. Euro. Die Cloud- und Softwareerlöse legten auf 29,8 Mrd. Euro zu – hier hatte SAP sich im Herbst eine im Mittelwert um 400 Mill. Euro angehobene Zielspanne von 29,5 bis 29,8 Mrd. Euro gesetzt. Die gesamten Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2024 erreichten knapp 34,2 Mrd. Euro, ein Plus von 10% im Vergleich zum Vorjahr.
Für 2025 erwartet SAP nun, dass die Clouderlöse währungsbereinigt in einer Spanne zwischen 21,6 und 21,9 Mrd. Euro liegen werden, das entspricht einem währungsbereinigten Wachstum von 26 bis 28%. Bislang war hier ein Wert von „über 21,5 Mrd. Euro“ in Aussicht gestellt worden. Die Cloud und Softwareerlöse sollen im laufenden Jahr währungsbereinigt in einer Spanne zwischen 33,1 und 33,6 Mrd. Euro landen. Das bereinigte Betriebsergebnis (Non-IFRS) erwartet SAP im angelaufenen Geschäftsjahr bei 10,3 bis 10,6 Mrd. Euro, dies wäre währungsbereinigt ein Plus von 26 bis 30%.
Restrukturierung belastet Betriebsergebnis
Das bereinigte Betriebsergebnis (Non-IFRS), für das die Walldorfer ein Ziel von 7,8 bis 8 Mrd. Euro ausgerufen hatten, legte im vergangenen Jahr währungsbereinigt auf 8,15 Mrd. Euro zu und stieg damit stärker als erwartet. Beim Betriebsergebnis nach der Definition des Bilanzierungsstandards IFRS stand dagegen ein Rückgang um 20% auf 4,67 Mrd. Euro in den Büchern. Wesentlicher Faktor für diesen Rückgang waren laut SAP Restrukturierungsaufwendungen in Milliardenhöhe.
Das im Vorjahr angekündigte Restrukturierungsprogramm soll im Laufe des ersten Quartals 2025 abgeschlossen sein. 2024 sind hierfür Restrukturierungszahlungen über 2,5 Mrd. Euro verbucht worden. Für 2025 kalkulieren die Walldorfer noch mit Zahlungen von 700 Mill. Euro ein.
SAP will an Free Cashflow arbeiten
Beim Free Cashflow hatte SAP sich für 2024 ein Ziel von 3,5 bis 4 Mrd. Euro gesetzt, auch dieses wurde mit 4,1 Mrd. Euro übertroffen. Der Free Cashflow verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr jedoch um 19%, bedingt durch höhere Zahlungen für Restrukturierungen und anteilsbasierte Vergütungen. Positive Entwicklungen sieht CFO Asam bei der Profitabilität sowie beim Working Capital. An diesem Punkt will Asam weiterhin arbeiten. Er habe den Konzern bereits scherzhaft als Deutschlands größten Gebrauchtwagenhändler bezeichnet, aufgrund des hohen Bestands an Firmenwagen. Diese Flotte würde nun auf Leasing umgestellt. Außerdem habe der Konzern die Zahlungsziele angepasst.
Für 2025 hat SAP die Berechnungsgrundlage des Free Cashflow angepasst. Man werde künftig Erlöse aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen in die Berechnung des Free Cashflow einbeziehen, teilte der Konzern mit. Diese Änderung, Investitionsausgaben anstatt ausschließlich Kapitalabflüsse zu betrachten, spiegele besser wider, wie das Management Cashflows bewerte. Die Auswirkungen sollen für den Free Cashflow 2025 voraussichtlich einen positiven Effekt von 200 Mill. Euro haben. Übertragen auf 2024 hätte sich ein um etwa 100 Mill. höherer Wert ergeben.
Mitarbeiterengagement soll sich wieder verbessern
Die Stimmung unter den Beschäftigten, die durch die Restrukturierung gelitten hatte, will SAP wieder heben: Für 2025 ist ein Mitarbeiterengagement-Index von 74 bis 78% angepeilt. Im ersten Halbjahr war die Kennziffer zeitweise auf 72% gefallen und erholte sich dann im zweiten Halbjahr wieder, so dass für das Gesamtjahr ein Wert von 74% steht – allerdings ist auch dies ein Rückgang um 6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.
Zum Jahresende zählte der Konzern gut 109.000 Beschäftigte. Das ist sogar ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr, jedoch sind Asam zufolge darin noch nicht alle Vertragsbeendigungen aus dem Restrukturierungsprogramm erfasst. Viele Verträge seien zum Jahreswechsel beendet worden.
Die im September abgeschlossene Übernahme von Walkme hat im vergangenen Jahr noch keinen positiven Ergebnisbeitrag geliefert. Im Gesamtjahr 2024 verbuchte SAP eigenen Angaben zufolge Umsatzerlöse in Höhe von rund 61 Mill. Euro sowie ein negatives Betriebsergebnis über minus 54 Mill. Euro (bereinigt um Sondereffekte minus 29 Mill. Euro).