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SAP senkt Ergebnisprognose für 2022

SAP kämpft weiter mit der Profitabilität. Deutschlands größter Softwarekonzern hat nach einem umsatzseitig überzeugenden zweiten Quartal die Erlösprognose zwar bestätigt. Aufgrund deutlich gefallener Ergebniskennziffern die Gewinnprognose aber reduziert. 

SAP senkt Ergebnisprognose für 2022

Die Profitabilität beim Softwarekonzern SAP hinkt weiter den eigenen Planungen und den Erwartungen der Analysten hinterher. Für das zweite Quartal hat das Unternehmen aus Walldorf zwar erneut ein kräftiges Wachstum im Cloudgeschäft ausweisen können. Die positive Entwicklung beim Umsatz von Software as a Service (SaaS, währungsbereinigt +24%) und Platform as a Service (PaaS, +40%) wurde allerdings überschattet von einem Ergebniseinbruch um 86% im zweiten Quartal auf nur noch 203 Mill. Euro. Der Freie Cash-flow rutschte sogar in negatives Terrain auf -86 (i.V. 403) Mill. Euro. Zum Halbjahr liegt der Freie Cash-flow mit 2,08 Mrd. Euro um mehr als ein Drittel unter dem Vorjahreswert. SAP geht davon aus, dass sich der Mittelzufluss im zweiten Halbjahr wieder verbessern wird und hält an der Gesamtjahresprognose von 4,5 Mrd. Euro fest.

Nicht festgehalten wird derweil an der Ergebnisprognose. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis (Non-IFRS) soll nun noch 7,6 Mrd. bis 7,9 Mrd. Euro erreichen. Das entspricht einem Rückgang von 4 bis 8% zum Jahr 2021. Bislang hatte SAP am oberen Ende der Spanne noch mit einem Ergebnis in etwa auf Vorjahresniveau gerechnet und schlimmstenfalls einen rund 5-prozentigen Ergebnisrückgang befürchtet. SAP erklärt die Anpassung primär mit dem Krieg in der Ukraine und weiter rückläufiger Softwarelizenzverkäufe, die sich zusammen mit 350 Mill. Euro negativ auf das Ergebnis auswirken dürften. Der Umsatzausblick wurde derweil dank des kräftigen Wachstums in der Cloud bestätigt, obwohl allein der Krieg in der Ukraine SAP dieses Jahr wohl rund 300 Mill. Euro Umsatz kosten wird.

CEO Christian Klein sagte, die Umstellung auf das Cloudgeschäft verlaufe schneller als geplant. „Wir verfügen über eine starke Pipeline und gewinnen Marktanteile dazu.“ Finanzvorstand Luka Mucic zeigte sich überzeugt, dass SAP nun von den beträchtlichen Investitionen der vergangenen 18 Monate profitieren werde – mit nachhaltigem Wachstum und einer Erhöhung der Profitabilität. „Dieses Quartal zeigt erneut, dass unsere Strategie Anklang findet.“ Für die Cloudkunden mag das gelten. Bei den Aktieninvestoren hat SAP derweil weiter einen schweren Stand. Zum Handelsauftakt verloren die Titel des Dax-Konzerns mehr als 4% an Wert. Seit Jahresbeginn hat die SAP-Aktie über ein Fünftel ihres Wertes eingebüßt.