Schaeffler erwirbt von Baywa großen Solaranlagenpark
sck München
– Der fränkische Auto- und Industriezulieferer Schaeffler hat vom Münchner Agrarhandelskonzern Baywa einen großen Solaranlagenpark erworben. Das SDax-Mitglied mit Sitz in Herzogenaurach will mit dieser Akquisition den Energiebedarf eines Teils seiner Standorte aus erneuerbaren Quellen decken. Über die finanziellen Details der Transaktion vereinbarten beiden Unternehmen den Angaben zufolge Stillschweigen. Die ebenfalls im Nebenwerteindex der Deutschen Börse gelistete Baywa baut seit Jahren ihre lukrativen Aktivitäten mit regenerativen Energien aus.
Im Detail übernimmt Schaeffler eine großflächige Fotovoltaikanlage im fränkischen Kammerstein (Landkreis Roth). Der Park erstrecke sich über eine Gesamtfläche von 10,7 Hektar und hat eine Gesamtleistung von 9,9 Megawatt Peak, was den Elektrizitätsbedarf von 2% der deutschen Konzernstandorte decken werde, berichtete Schaeffler. „Die Akquisition ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Dekarbonisierungsstrategie des Unternehmens: Bis 2025 sollen weltweit 10% und bis 2030 insgesamt 25% des Energiebedarfs aus selbst erzeugter erneuerbarer Energie stammen“, so der Konzern.
Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld bezeichnete den jüngsten Erwerb als „weiteren Umsetzungserfolg im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsroadmap“. Schaeffler setzt darauf, ihre Energiequellen für die eigenen Werke schrittweise auf Solarstrom umzustellen. „Der Fotovoltaik-Park in Kammerstein ist hierbei ein wichtiger Schritt, dem weitere Maßnahmen folgen werden“, ließ sich Schaeffler-Produktionsvorstand Ansdreas Schick zitieren. Im zurückliegenden September schlossen die Franken mit der Statkraft Markets GmbH einen langfristigen Stromliefervertrag ab. Ziel ist dabei, von 2023 an 11 % des Strombedarfs in Deutschland aus Fotovoltaik zu beziehen.
Hoher Anpassungsdruck
Die Industriestaaten stehen unter Druck, die Ziele des Pariser Klimaabkommens vom Dezember 2015 zu erreichen. Dies spiegelt sich auch zunehmend bei den börsennotierten Unternehmen wider. Denn Investoren und kreditgebende Banken sind gezwungen, aufgrund der wachsenden Bedeutung des Kriteriums Nachhaltigkeit auch auf die diesbezüglichen Fortschritte bei den Emittenten zu achten. Die Aktivitäten von Schaeffler sind ein Beispiel, unter welchem Anpassungsdruck die Wirtschaft steht. Von dieser Entwicklung profitiert die Baywa-Gruppe. Der zum Genossenschaftssektor zählende Konzern mit Sitz in München setzte bereits vor über zehn Jahren auf erneuerbare Energien. Diese Strategie zahlt sich nun zunehmend aus.