Schweizer Zulieferer hängen an deutschen Autoherstellern

Börsen-Zeitung, 30.8.2016 dz Zürich - Die Schweizer Automobilzulieferindustrie ist geprägt von Mittelstandsfirmen. Nach einer Marktuntersuchung durch das Swiss Center for Automotive Research (Swiss CAR) am betriebswirtschaftlichen Institut der...

Schweizer Zulieferer hängen an deutschen Autoherstellern

dz Zürich – Die Schweizer Automobilzulieferindustrie ist geprägt von Mittelstandsfirmen. Nach einer Marktuntersuchung durch das Swiss Center for Automotive Research (Swiss CAR) am betriebswirtschaftlichen Institut der Universität Zürich sind 57 % der in diesem Wirtschaftszweig tätigen Firmen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit nicht mehr als 250 Mitarbeitern.Rund 9 % dieser Firmen haben bis zu 500 Mitarbeiter und werden so dem Mittelstand zugerechnet. Nur ein Drittel gelten als eigentliche Großfirmen. Diese Struktur bedingt starke Abhängigkeitsverhältnisse zu einzelnen großen Automobilherstellern. So müssen auch schweizerische Zulieferfirmen, die ihren Kundenkreis verbreitern wollen, in der Regel in der Lage sein, sich auch in der Produktion zu internationalisieren. Die finanziellen Mittel dazu haben KMU in der Regel nicht.Die Schweizer Automobilzulieferer seien deshalb im Durchschnitt in einem “sehr hohen Maß von den deutschen Herstellern abhängig”, sagt die für das Researchprojekt zuständige Institutsleiterin Anja Schulze in Zürich. Diese Abhängigkeit war in den vergangenen Jahren allerdings keine unglückliche Fügung. Die Branche zählte laut der Studie von Swiss CAR 2013 mit 250 Betrieben rund 24 000 Angestellte und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 9 Mrd. sfr. Im Vergleich zu den besten Zeiten vor Ausbruch der globalen Finanzkrise hat sie ihren Besitzstand immerhin gewahrt.Die deutsche Autoindustrie befindet sich mit ihrer starken Ausrichtung auf höherpreisige Premiumfahrzeuge seit langem auf einem Höhenflug. Diese Prägung passt gut zu den Schweizer Zulieferbetrieben, die sich aus Kostengründen üblicherweise auf technisch besonders anspruchsvolle Fragestellungen mit einer hohen Wertschöpfung konzentrieren.