Der europäische Nutzfahrzeugmarkt ist im Oktober den 16. Monat in Folge geschrumpft. Die Zahl der Neuzulassungen ging nach Angaben des Herstellerverbands Acea in der EU, der Efta und Großbritannien um 9,4% auf rund 164400 Transporter, Lkw und Busse zurück. Für die ersten zehn Monate ergibt sich eine Abnahme um fast 17% auf 1,65 Millionen Einheiten.

Nach wie vor ist das an den Stückzahlen gemessen größte Segment, die leichten Nutzfahrzeuge mit den Transportern, der wesentliche Grund für das Minuszeichen. Dagegen hat sich das Wachstum der Zulassungszahlen der schweren Lkw im Oktober auf gut 19% beschleunigt.

Rund 246500 Fahrzeuge in den ersten zehn Monaten bedeuten in diesem Segment eine Zunahme um 6,4%. Die Analysten der kanadischen Bank RBC erkennen wie in den USA einen Trend zu einer besseren Marktentwicklung. Zum einen ist der Ersatzbedarf wegen der alternden Flotten hoch, zum anderen sind die Käufe von Lkw nach Ansicht der Analysten nicht wie die Anschaffung eines Pkw vom Konsumklima abhängig. Wegen des hohen Auftragsbestands und des Mangels an Komponenten wie Halbleitern nehmen Lkw-Hersteller wie Daimler Truck, Volvo und Traton weiterhin Aufträge nur restriktiv an. Die Nachfrage sei weiterhin höher als das Angebot, betonte vor kurzem der Vorstand von Daimler Truck (vgl. BZ vom 12. November). In den größten europäischen Märkten nahmen die Zulassungszahlen im Oktober laut der Acea-Statistik mit zum Teil deutlich zweistelligen Raten zu (siehe Tabelle).

Dagegen ging die Zahl der neu zugelassenen leichten Nutzfahrzeuge im Oktober um 14,4% zurück und von Januar bis Oktober um etwas mehr als 20% auf 1,33 Millionen. In den vier größten Märkten Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien verringerten sich die Werte im Oktober um 7 bis 18%.

Der Busmarkt erholte sich im vergangenen Monat nach vier Rückgängen in Folge. Die Neuzulassungen stiegen um 13,4%. Damit verringerte sich in der Jahresbilanz das Minus für die ersten zehn Monate auf 3,5%. Gut 27300 Busse wurden bis Oktober neu zugelassen.