Scout24 enttäuscht Investoren mit Prognose für 2022
sck München
Der Online-Immobilienportalbetreiber Scout24 will im kommenden Jahr sein Wachstumstempo erhöhen. Das im MDax notierte Unternehmen mit Sitz in München und Berlin strebt nach eigenen Angaben 2022 einen Zuwachs der Konzernerlöse „um 11 bis 12%“ an. Das gab der Vorstand auf einer virtuell abgehaltenen Veranstaltung mit Investoren und Analysten bekannt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit soll 2022 nach den Plänen der Konzernführung um 6% bis 8% zulegen. Das impliziert ein unterproportionales Ergebnisplus. Zum Vergleich: Für das laufende Jahr steuert Scout24 ein Erlöswachstum von „etwa 9%“ und eine Ebitda-Marge von 57 bis 58% an, wie aus dem Zwischenbericht zum dritten Quartal hervorgeht. Das entspricht einem Umsatz von 386 (2020: 354) Mill. Euro und einem Ebitda von 224 (212) Mill. Euro. Auf die Prognose fürs kommende Jahr reagierten Anleger vergrätzt. Das Ergebnisziel bleibe unter den Markterwartungen, schrieb die US-Investmentbank J.P. Morgan. Die Aktie von Scout24 ging in den Keller. Der Titel brach zeitweise um 10,3% auf 53,20 Euro ein. Das Papier fiel damit auf den Stand vom April 2020 zurück. „Auch über das Jahr 2022 hinaus wollen wir unsere Umsatzerlöse im zweistelligen Prozentbereich steigern. Dabei wird sich das Ergebniswachstum wieder beschleunigen“ so CFO Dirk Schmelzer.