Siemens erlöst 1,5 Mrd. Euro aus Healthineers-Verkauf
Siemens erlöst 1,5 Mrd. Euro
aus Healthineers-Verkauf
mic München
Konzern reduziert Anteil auf 73 Prozent – Altair-Finanzierung
Siemens hat 1,45 Mrd. Euro erlöst beim Verkauf eines Aktienpakets der Tochter Siemens Healthineers. Es seien 26,5 Millionen Aktien an institutionelle Anleger abgegeben worden, teilte der Konzern am Mittwochabend mit. Damit sinkt der Healthineers-Anteil von 75 auf 73,0%. Dies entspricht 823,5 Millionen Stammaktien.
Platzierung nahe des Drei-Jahres-Hochs
Der Healthineers-Schlusskurs im Xetra-Handel hatte 56,28 Euro betragen. Er lag damit nur knapp unter jenen gut 58 Euro, die kürzlich den höchsten Stand des Aktienkurses seit drei Jahren markiert hatten. Das Anteilspaket wurde den Angaben zufolge nun zu 54,65 Euro zugeteilt. Siemens wollte ursprünglich nur 22 Millionen Aktien platzieren. Drei Stunden nach Ankündigung der Transaktion wurde das Volumen um ein Fünftel erhöht.
Die Münchner hatten die Abgabe von Healthineers-Anteilen grundsätzlich bereits im Oktober avisiert, Finanzvorstand Ralf Thomas hatte damals von rund 5 Prozentpunkten gesprochen. Diese Vorgabe gilt unverändert. Wie bei der Platzierung von Anteilen an Siemens Energy, die über die Börse voranschreitet, achtet der Konzern auf marktschonende Stückelungen. Allerdings hat Siemens einer Lock-up-Verpflichtung von 90 Kalendertagen zugestimmt, so dass in dieser Zeit keine weiteren Anteile verkauft werden können.
Weitere Schritte in Prüfung
Die Transaktion sollte dazu beitragen, einen Teil der 10 Mrd. Euro schweren Übernahme der US-Industriesoftwarefirma Altair zu finanzieren. Sie könnte schon früher als gedacht in der ersten Hälfte des Kalenderjahres vollzogen werden. Die Investmentbanken Morgan Stanley, Barclays und BNP Paribas setzten die aktuelle Transaktion um.
Siemens will darüber hinaus prüfen, den Anteil an Healthineers weiter abzubauen. Dies wird auch Thema eines Kapitalmarkttages sein, den der Konzern im Dezember plant. Auf der Siemens-Hauptversammlung erhöhten institutionelle Investoren öffentlich den Druck, die Entflechtung weiterzutreiben. Teils wird über eine Aktiendividende spekuliert.