Siemens finanziert Megadeal mit Verkauf von Firmenteilen
Siemens finanziert Megadeal mit Verkauf von Firmenanteilen
Healthineers und Siemens Energy sollen Mittel für Zukauf von Altair bringen
mic München
Nebenstehender Kommentar Bericht Seite 9
Der Siemens-Konzern steht vor dem zweitgrößten Zukauf seiner Firmengeschichte. Die Münchner bieten den Aktionären des Software-Konzerns Altair 10,6 Mrd. Dollar für ihre Aktien. Siemens-Vorstandsvorsitzender Roland Busch erklärte: „Die Akquisition von Altair ist ein bedeutender Meilenstein für Siemens.“ Man verstärke damit komplementär das Geschäft mit der Industrieautomatisierung. Der Kurs der Siemens-Aktie gab rund 1% nach.
Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas erklärte in einer Analystenkonferenz, Siemens handle aus einer Position finanzieller Stärke heraus. Er kündigte an, dass für die Finanzierung der Akquisition auch Anteile an börsennotierten Unternehmen verkauft werden sollen. Es handle sich um Siemens Healthineers, Siemens Energy und den Spezialisten von Energiespeicherlösungen Fluence Energy.
Man habe immer gesagt, dass die 75%-Beteiligung an Siemens Healthineers nicht in Stein gemeißelt sei, erklärte der Finanzvorstand. Ein Abbau um rund 5 Prozentpunkte sei eine sinnvolle Annahme. Man habe zudem gesagt, dass Siemens sich von den Anteilen an Siemens Energy schrittweise trennen werde: „Wir werden in dieser Hinsicht in den nächsten Monaten einen weiteren Schritt gehen.“ Der Konzern hielt zuletzt noch 17% an der Energietechnik-Tochter.
Thomas trat Befürchtungen entgegen, dass dies zu einem starken Kursrückgang führen könnte: „Wir werden dies achtsam angehen, wie wir es immer gemacht haben, wenn wir Anteile an börsennotierten Unternehmen verkauft haben.“ Es habe nie größere Verwerfungen gegeben bei den Verkäufen. Nach der Ankündigung gaben Siemens Healthineers rund 2% ab und Siemens Energy etwa 1%.
Der Siemens-Finanzvorstand wies darauf hin, dass auch die Mittel aus dem abgeschlossenen Verkauf von Innomotics zur Finanzierung genutzt würden. Der Unternehmenswert beträgt 3,5 Mrd. Euro. Darüber hinaus gaben die Münchner am Donnerstag bekannt, das Flughafenlogistikgeschäft der Siemens Logistics Gruppe für 300 Mill. Euro an Vanderlande zu verkaufen.