Siemens trotzt der Konjunktur
Siemens trotzt der Konjunktur
Aktienkurs auf Rekordniveau – Antrag auf rein virtuelle Hauptversammlung fällt durch
mic München
Kommentar Seite 2 Berichte Seite 8 Personen Seite 12
Siemens ist überraschend robust in das neue Geschäftsjahr gestartet, sodass der Aktienkurs um fast 6% auf einen Höchststand von gut 227 Euro stieg. Vorstandsvorsitzender Roland Busch gab bei der Präsentation des Ergebnisses des ersten Quartals am Tag der Hauptversammlung jedoch keine Entwarnung: „Die gesamte wirtschaftliche Dynamik blieb verhalten.“ Es habe wenig Bereitschaft zu investieren gegeben, etwa in Kernbranchen wie Automotive und Maschinenbau. Europa als Schlüsselregion für Siemens komme nicht in Schwung: „Insbesondere Deutschland sehen wir weiterhin im Krisenmodus.“
Die Auswirkungen der Beschlüsse der US-Regierung auf Siemens seien noch nicht zu quantifizieren, sagte Finanzvorstand Ralf Thomas. Es gebe ein Potpourri unterschiedlicher Einflussgrößen. Beispielsweise denke die neue Administration auch über die Unternehmenssteuern nach.
Auch positive Effekte
Neue Zölle hätten eine höhere Inflation zur Folge, sagte Busch. Jedoch habe Siemens einen hohen lokalen Wertschöpfungsanteil. Es ist von 28 Fabriken und 48.000 Beschäftigten die Rede. Der Einfluss von Zöllen sei nicht null, aber durch diese lokale Fertigung gepuffert, sagte Busch.
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Der Antrag der Verwaltung auf weiterhin rein virtuelle Hauptversammlungen fand nicht die notwendige qualifizierte Mehrheit von 75%. Es stimmte bei einer Präsenz von mehr als 60% nur 71% des anwesenden Grundkapitals zu.
Das Ergebnis des industriellen Siemens-Geschäfts sank im ersten Quartal zwar um 8% auf 2,52 Mrd. Euro. 21 Analysten hatten im Schnitt jedoch nur 2,44 Mrd. Euro erwartet. Der Nettogewinn stieg um die Hälfte auf 3,9 Mrd. Euro. Der Verkauf des Unternehmens Innomotics brachte einen Gewinn nach Steuern von 2,1 Mrd. Euro. Der Umsatz kletterte auf vergleichbarer Basis um 3% auf 18,4 Mrd. Euro.