dz Zürich – Der Schweizer Bauchemie- und Klebstoffhersteller Sika hat in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres das Wachstumstempo überraschend beschleunigt. Das Unternehmen weist für den Berichtszeitraum eine Zunahme der Verkäufe in Lokalwährungen um 21,9 % auf 2,4 Mrd. sfr aus. In den zwölf Monaten des Vorjahres hatte das Wachstum 17 % betragen. Während Übernahmen das Wachstum um 4 % beschleunigt hatten, sorgten Wechselkurseffekte bei dem in Schweizer Franken rechnenden Unternehmen für Einbußen in Höhe von 1,9 %. Organisch steigerte Sika den Absatz somit um nahezu 18 %, was deutlich über den Erwartungen der Analysten lag.

Die Börse nahm die gute Nachricht aber mit Zurückhaltung auf. Die Aktien legten in einem schwächeren Gesamtmarkt um 0,5 % auf 307 sfr. zu. Die Titel notieren rund 20 % unter dem Allzeithoch vom Jahres­beginn.

Ausschlaggebend für die starke Absatzleistung im Berichtsquartal war das boomende Baugeschäft in den USA, wo Sika die Verkäufe im Vorjahresvergleich um 36 % in Lokalwährungen auf 663 Mill. sfr steigerte. Auch im europäischen Markt kam es zu einem unerwartet starken Wachstum von 18 % in Lokalwährungen auf über 1 Mrd. sfr.

Die im November angekündigte Übernahme des früheren Bauchemiegeschäfts von BASF (MBCC) ist in den Zahlen noch nicht enthalten. Die Schweizer rechnen unverändert damit, die Akquisition im Lauf der zweiten Jahreshälfte über die Bühne zu bringen. MBCC hatte 2021 einen Umsatz von 2,9 Mrd. sfr erwirtschaftet. Sika erwartet im laufenden Jahr, den Umsatz von 9,2 Mrd. sfr im Vorjahr auf über 10 Mrd. sfr zu steigern. Die Versorgungsengpässe im globalen Baumarkt und der starke Anstieg der Rohstoffpreise scheinen den Schweizern kaum zuzusetzen. CEO Thomas Hasler sagte, man habe ein „solides Volumenwachstum“ erreicht und gleichzeitig „konsequente Preisanpassungen“ durchgeführt.