Wafer-Hersteller

Siltronic erwartet deutlich steigende Verkaufspreise

Das Münchner Unternehmen verbreitet nach der gescheiterten Übernahme viel Zuversicht. Die Nachfrage nach den Siliziumscheiben für die Halbleiterindustrie ist weiterhin hoch.

Siltronic erwartet deutlich steigende Verkaufspreise

jh München

Trotz der gescheiterten Übernahme durch Global Wafers blickt Siltronic selbstbewusst nach vorn. Vorstand und Aufsichtsrat bedauern zwar die fehlende Freigabe aus dem Bundeswirtschaftsministerium. „Wir sehen uns jetzt aber in einer guten Ausgangsposition, um auch als selbständiges Unternehmen erfolgreich zu bleiben“, sagte der Vorstandsvorsitzende Christoph von Plotho. Der Münchner Wafer-Hersteller berichtet von einer weiterhin hohen Nachfrage. Geplant werde mit einer hohen Auslastung der Produktion. Siltronic erwartet einen guten Start in das Geschäftsjahr 2022 und für das gesamte Jahr „ein positives Marktumfeld und deutlich steigende Preise“. Die mit der Inflation zunehmenden Kosten belasteten das Ergebnis allerdings deutlich.

Das vergangene Jahr war aus Sicht des Unternehmens hervorragend. Der Umsatz legte nach vorläufigen Zahlen um 16% auf 1,4 Mrd. Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 41% auf 466 Mill. Euro, die Ebitda-Marge auf 33 (i.V. 27,5)%. Die zur Umsatzentwicklung überproportionale Ergebnissteigerung erklärt Siltronic mit Skaleneffekten und einer höheren Produktivität. Damit seien die Herstellungskosten auf die Wafer-Fläche bezogen deutlich zurückgegangen. Im zweiten Halbjahr hätten steigende Strompreise und ein schwächerer Euro belastet.

Effekte aus dem Übernahmeangebot von Global Wafers wirkten sich per saldo mit 6 Mill. Euro positiv auf das Ebitda aus nach –12 Mill. Euro im Vorjahr. Nach der gescheiterten Übernahme erhält Siltronic von dem taiwanischen Unternehmen, wie vereinbart, 50 Mill. Euro, da nicht alle Genehmigungen für einen Zusammenschluss erteilt wurden.