Autovermieter

Sixt sieht sich gegen Abschwung gewappnet

Nach einem Umsatz- und Gewinnschub hält sich der Autovermieter Sixt für ausreichend krisenresistent aufgestellt, den Wirtschaftsabschwung gut zu durchstehen. Zur Vorlage des Zwischenberichts zum 30. September erklärte Finanzvorstand Kai...

Sixt sieht sich gegen Abschwung gewappnet

sck München

Nach einem Umsatz- und Gewinnschub hält sich der Autovermieter Sixt für ausreichend krisenresistent aufgestellt, den Wirtschaftsabschwung gut zu durchstehen. Zur Vorlage des Zwischenberichts zum 30. September erklärte Finanzvorstand Kai Andrejewski, dass die Premiumstrategie des MDax-Mitglieds bei den Kunden verfange. „Obwohl wir 2022 auf ein Rekordjahr zusteuern, beobachten auch wir die konjunkturelle Entwicklung genau und sind vor entsprechenden Risiken (…) nicht gefeit.“

Tourismus-Boom stützt

Er hob hervor, dass die Sixt SE über ein „hohes Maß an Resilienz“ verfüge. Der Konzern habe den Spielraum, antizyklisch weiter in die Expansion des Geschäfts zu investieren. Die Diversifizierungsstrategie und die hochsolide Finanzierung des Konzerns helfen, dass sich das Geschäftsmodell sich verändernden Rahmenbedingungen rasch anpassen könne. Die Robustheit von Deutschlands Marktführer sieht der CFO in dem Zahlenwerk bestätigt. Dank einer hohen Nachfrage bei einem knappen Fahrzeugangebot gingen die Mietwagenpreise branchenweit durch die Decke. Ein sehr gutes Tourismusgeschäft im Frühjahr und im Sommer verhalf Sixt zu deutlichen Sprüngen beim Umsatz und Ergebnis. Vor allem das sehr gute Tourismusgeschäft in Westeuropa und in Nordamerika bescherte dem familiendominierten Unternehmen firmeneigene Bestwerte bei den Finanzeckdaten.

Vor diesem Hintergrund bekräftigte Andrejewski die Mitte September vom Vorstand leicht angehobene Jahresprognose. So steuert Sixt 2022 einen Konzernumsatz in einer Bandbreite zwischen 2,8 Mrd. und 3,1 Mrd. Euro an. Der Gewinn vor Steuern soll am oberen Ende der Spanne von 500 Mill. bis 550 Mill. Euro liegen (vgl. BZ vom 15. September). Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr steigerte Sixt die Konzernerlöse um nahezu die Hälfte auf 2,3 Mrd. Euro.

Aktie verliert über 4 Prozent

Das Vorsteuerergebnis sprang auf 442 Mill. Euro. 2020 verbuchte der Konzern aufgrund des Coronaschocks einen Verlust von 82 Mill. Euro.

Um die Vorgabe für den laufenden Zwölf-Monats-Turnus zu erreichen, müsste Sixt im Jahresschlussquartal vor Steuern 44 Mill. Euro verdienen. Das Herbst- und das Winterquartal zählen für Autovermieter saisonal zu den beiden schwachen Dreimonatsabschnitten. Zur Wochenmitte büßte die Sixt-Stammaktie zeitweise 4,5% auf 91,80 Euro an Wert ein. Offenbar preisen die Anleger die allgemeine Furcht vor einer Rezession im kommenden Jahr in die Unternehmensbewertung ein. Das erwartete Rekordjahr haben die Investoren längst abgehakt.

Im zurückliegenden dritten Quartal steigerte Sixt den Umsatz um ein Viertel auf 997 Mill. Euro. Nach neun Monaten verzeichnete der Konzern ein Plus von 42% auf 2,3 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Steuern legte von Juli bis September unterproportional um 12% auf 283 Mill. Euro zu. In den ersten neun Monaten verbuchte Sixt 506 Mill. Euro (+60%).

Im dritten Quartal ging die Marge auf sehr hohem Niveau um 3,3 Prozentpunkte auf 28,4% zurück. Sixt führte das insbesondere auf überproportional gestiegene Personalaufwendungen zurück. Um die hohe Nachfrage bedienen zu können, stellte das Unternehmen nach eigenen Angaben seit Jahresbeginn weltweit mehr als 1000 zusätzliche Mitarbeiter ein.

Sixt
Konzernzahlen nach IFRS
9 Monate
in Mill. Euro20222021
Umsatz23221630
 Vermietungserlöse21561497
Ebit531344
Finanzergebnis−25−27
Ergebnis vor Steuern506317
in % des Umsatzes21,819,5
Nettoergebnis362250
Eigenkapital20151665
in % der Bilanzsumme36,935,0
Mietwagenzahl (tsd.)*136,5120,7
*) im DurchschnittBörsen-Zeitung
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