Autovermietung

Sixt stellt Fuhrpark auf E-Autos um

Deutschlands führender Autovermieter Sixt macht den Trend zur Elektromobilität verstärkt mit und kündigte an, seine Fahrzeugflotte überwiegend auf E-Autos umzustellen.

Sixt stellt Fuhrpark auf E-Autos um

sck München – Der Autovermieter Sixt beugt sich dem Wandel in der Antriebstechnik. Deutschlands Markt­führer teilte mit, in den kommenden acht Jahren seine Fahrzeugflotte im europäischen Geschäft sukzessive zum großen Teil auf Elektroautos umzustellen. Nach Angaben des im MDax gelisteten Unternehmens mit Sitz in Pullach bei München sollen bis zum Jahr 2030 rund 70 bis 90 % der Fahrzeuge von Sixt-Stationen in europäischen Ländern elektrifiziert sein. Bis Ende 2023 sollen 12 bis 15 % der Sixt-Flotte weltweit aus Elektro- oder Hybridmodellen bestehen. Zuletzt lag der Anteil bei ungefähr 10 %.

Die beiden Co-Vorstandschefs Alexander und Konstantin Sixt reiten damit auf der Welle des anstehenden Zeitalters der Elektromobilität mit. Beide hängen allerdings bei ihrer hausinternen Vorgabe davon ab, wie schnell die Autohersteller die Umstellung von herkömmlichen Verbrennungsmotoren zu elektrifizierten Fahrzeugen (Hybridantrieben) und reinen batteriebetriebenen Modellen schaffen. Angesichts des wachsenden Wettbewerbsdrucks von Tesla und einer steigenden Nachfrage nach E-Autos kündigten zuletzt die deutschen Autobauer BMW, Mercedes-Benz und die Volkswagen-Gruppe an, ihre Transformation in Richtung Elektromobilität nochmals zu beschleunigen. „Da jede Miete eines E-Autos eine bezahlte Probefahrt ist, wird Sixt zum Begeisterungsbeschleuniger der E-Mobilität“, ließ sich der u. a. für die Strategie verantwortliche Alexander Sixt in einer Mitteilung zitieren. Einer Umfrage zufolge sei für einen Großteil der Kunden die Nutzung eines elektrischen Mietwagens wichtig für eine spätere Kaufentscheidung.

Sixt kauft Neufahrzeuge mit hohen Preisnachlässen bei den Herstellern selbst und verkauft sie nach einer Nutzungsdauer von maximal zwei Jahren auf dem Gebrauchtwagenmarkt weiter.

Früherer CEO sträubte sich

Die Ankündigung des Führungsduos stellt einen Bruch dar mit dem Ansatz ihres Vaters, des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Erich Sixt. Dieser äußerte sich noch vor Jahren skeptisch über E-Autos. Er bemängelte seinerzeit des öfteren öffentlich die überschaubare Reichweite der mit Elektroantrieben ausgestatteten Fahrzeuge. Daher zweifelte er daran, ob dies auch für Sixt ein richtiger Ansatz sei.

Doch die Entwicklung zeigt, dass das stolze familiendominierte Unternehmen umdenken musste angesichts der Erfolgsfahrt von E-Autos, deren Verkauf infolge des Klimawandels derzeit noch sehr stark mit Steuergeldern subventioniert wird.

Nach der Stababgabe an seine beiden Söhne Mitte 2021 wechselt der langjährige CEO und Firmenpatriarch in den Aufsichtsrat. Als Vorsitzender des Gremiums kontrolliert er seither die beiden Brüder, die mit einer ambitionierten Expansion die Jahre zuvor eingeschlagene Wachstumsstrategie fortsetzen wollen.

Neben dem Heimatmarkt Deutschland ist Sixt vor allem in Westeuropa in Frankreich, Italien und Spanien besonders aktiv. Ein sehr gutes Tourismusgeschäft im dritten Quartal und saftige Preiserhöhungen in der Mietwagenbranche sorgten dafür, dass Sixt dieser Tage ihre Prognose für 2022 heraufsetzte (vgl. BZ vom 14. September). Im vergangenen Jahr machten die Vermietfahrzeuge mit gebuchten 2,9 Mrd. Euro 63 (i. V. 50) % der Konzernbilanzsumme aus.

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