Smartphones beflügeln

IT- und Telekombranche wächst schneller als erhofft - "VW-Effekt" bremst 2016

Smartphones beflügeln

Mit einem Umsatzwachstum von 1,9 % expandiert die Informations- und Telekommunikationstechnik (ITK) rascher als noch im Frühjahr erwartet. Für 2016 wird ein Plus von 1,5 % erhofft.ge Berlin – Das Geschäft mit Informations- und Telekommunikationstechnik (ITK) läuft besser als noch im Frühjahr erhofft. Erwartete der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) bislang ein Umsatzwachstum von 1,5 %, geht Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder inzwischen von einem Plus für 2015 von 1,9 % aus. Für das kommende Jahr prognostiziert der Verband ein Wachstum von 1,5 %.Das etwas bescheidenere Plus 2016 begründet Rohleder mit Sättigungserscheinungen bei Smartphones und einem schwächeren Geschäft mit PCs. Zudem drohe ein “VW-Effekt”, sagte der Branchenlobbyist weiter. Nicht nur die Automobilhersteller der Volkswagen-Gruppe seien aktuell zurückhaltend bei Bestellungen von IT-Services. “Die Unsicherheit setzt sich über Wettbewerber und Zulieferer fort und endet bei Städten und Gemeinden, die stark auf Steuereinnahmen der Autoindustrie angewiesen sind.”Die angehobene Prognose für das laufende Jahr erklärt Rohleder mit zuletzt deutlich höheren Verkäufen von Smartphones. Zudem sei das Geschäft mit IT-Hardware wie Servern und Halbleitern merklich besser gewesen als gedacht. Ferner gebe es eine positive Entwicklung bei Internetzugängen. Dagegen sei die Unterhaltungselektronik weiterhin rückläufig. 2015 werde der Umsatz mit Fernsehern, Kameras und DVDs bei einem Minus von fast 4 % erstmals seit Jahren unter die Schwelle von 10 Mrd. Euro rutschen.Im laufenden Jahr werde die ITK-Branche in Deutschland erstmals mehr als eine Million Menschen beschäftigen. Damit sei die Branche zweitgrößter industrieller Arbeitgeber hierzulande, knapp hinter dem Maschinenbau. Wegen der 43 000 nicht zu besetzenden Stellen gingen der heimischen Wirtschaft Geschäfte im Gesamtvolumen von 1 Mrd. Euro verloren, versichert Rohleder.Bei Smartphones sieht der Verband einen Trend zu größeren Displays und mehr Speicher und damit auch tendenziell etwas teureren Geräten. Ähnlich schnell wie der Smartphone-Bereich wächst mit gut 5 % auch die Softwaresparte auf 20 Mrd. Euro. IT-Hardware und IT-Dienstleistungen steigern ihre Umsätze laut Bitkom um jeweils etwa 3 % auf 23 bzw. 37 Mrd. Euro. Heftige Umsatzrückgänge müssen die Sprachdienste verkraften, sowohl im Festnetz als auch im Mobilfunk mit je etwa 7 %.