Softbank kehrt auf den Wachstumspfad zurück

Schwarze Zahlen verschaffen dem japanischen Unternehmen Luft für frische Investitionen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Der britische Chipdesigner Arm spielt in den Überlegungen eine zentrale Rolle.

Softbank kehrt auf den Wachstumspfad zurück

Softbank kehrt auf
Wachstumspfad zurück

Chipdesigner Arm löst Alibaba als Hauptinvestment ab

mf Tokio

Die japanische Softbank Group erzielt nach vier roten Quartalen in Folge wieder Gewinne. Zwischen Oktober und Dezember verbuchte der Technologieinvestor einen Reinertrag von 950 Mrd. Yen (5,9 Mrd. Euro) nach einem Verlust von 783 Mrd. Yen im gleichen Quartal des Vorjahres. Aber um im Geschäftsjahr mit Bilanzstichtag 31.3. noch die Gewinnschwelle zu erreichen, müsste Softbank im laufenden Quartal mindestens 459 Mrd. Yen (2,9 Mrd. Euro) verdienen.

Die Investment-Sparte mit den beiden Vision Funds bilanzierte zu Ende Dezember ein Bewertungsplus von 601 Mrd. Yen (3,8 Mrd. Euro) durch die gestiegenen Aktienkurse insbesondere des chinesischen Mitfahrdienstes Didi Global, des Tiktok-Eigentümers Bytedance und des Roboterlogistikers Autostore. Aufgrund einer früheren Vereinbarung erhielt Softbank von T-Mobile Aktien für fast 8 Mrd. Dollar, die aufgrund des gestiegenen Kurses einen Buchgewinn von 1,8 Mrd. Dollar einbrachten. Die Investition in den Bürovermieter Wework wurde dagegen komplett abgeschrieben.

300 Mill. Dollar für neue Start-ups

Softbank sei wieder auf dem Wachstumspfad, erklärte Finanzvorstand Yoshimitsu Goto, obwohl nur 300 Mill. Dollar neu in Start-ups investiert wurden. Es gebe aber eine "bedeutende Pipeline" potenzieller Transaktionen. Der Schwerpunkt des Portfolios verlagerte sich vom chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba zum britischen Chipdesigner Arm. An Alibaba halte man jetzt praktisch keine Anteile mehr, während auf Arm 32% entfielen, sagte Goto. CEO Son arbeite derzeit an verschiedenen Initiativen, die sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigen und fast durchgehend Arm-Chips nutzen.

Der Softbank-Kurs stieg am Donnerstag vor Bekanntgabe der Zahlen um 11% auf den höchsten Stand seit Juli 2021, nachdem Arm Ergebnisse veröffentlicht hatte, die über den Erwartungen lagen. Danach zog der Arm-Kurs in New York um 20% an; im Vorquartal waren es bereits 40%. Der Wertzuwachs trieb den Nettovermögenswert - die bevorzugte Messgröße von Son für die Leistung seines Konzerns - auf 19,2 Bill. Yen (120 Mrd. Euro). Nach dem Börsengang im Vorjahr gehören Softbank noch 91% an Arm.

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