Sorgen wegen EU-Fluggastrechten
fed Brüssel – Die deutsche Luftverkehrswirtschaft verfolgt mit gewisser Sorge die Diskussion über Fluggastrechte. Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, dass Passagiere Ausgleichsansprüche erhalten sollen, wenn sich die Ankunft um fünf Stunden verzögert. Den Europaabgeordneten ist diese Vorgabe jedoch nicht streng genug. Das EU-Parlament hat sich deshalb bereits vor längerem für Ausgleichsansprüche bereits nach dreistündigen Verspätungen ausgesprochen. Die nationalen Regierungen haben noch keine gemeinsame Linie gefunden. Klaus-Peter Siegloch, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, warnt, dass eine zu strenge Regelung den Anreiz für Fluglinien nehmen würde, eine Ersatzmaschine zu organisieren, um kurzfristig einen Weiterflug der Passagiere zu ermöglichen. In drei Stunden sei dies nicht realistisch zu machen.Sorgen bereiten der Branche zudem immer weitergehende Beschränkungen der Betriebszeiten an deutschen Flughäfen. Auch beäugt die Lobby ernüchtert, dass das angestrebte Luftverkehrsabkommen der EU mit den Golfstaaten nicht vorankommt. Vor diesem Hintergrund warnt der Bundesverband vor zunehmenden Wettbewerbsnachteilen für europäische Fluglinien – zumal die EU-Kommission in ihrem Aktionsplan Prioritäten setzt, die für die Carrier weit weniger relevant sind.