Elektronikriese

Spider-Man treibt Gewinn von Sony hoch

Der Film „Spider-Man: No Way Home“ gehört schon jetzt zu den erfolgreichsten Blockbustern aller Zeiten. Bei Sony ließ die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft zuletzt entsprechend kräftig die Kassen klingeln.

Spider-Man treibt Gewinn von Sony hoch

dpa-afx/Reuters Tokio − Der neue Spider-Man-Film füllt Sony die Kassen, während das Spielegeschäft weiter von den Engpässen bei der Playstation 5 gebremst wird. Der japanische Elektronikriese hob die Gewinnprognose für das noch bis Ende März laufende Geschäftsjahr abermals an. Sony kommt wegen der globalen Chipknappheit seit mehr als einem Jahr mit der Produktion der Playstation-5-Konsole nicht hinterher.

Im Weihnachtsquartal konnte der Konzern trotz ungebrochen hoher Nachfrage somit lediglich 3,9 Millionen Geräte der PS5 absetzen. In dieser Situation griffen noch rund 200000 Käufer zur betagten Playstation 4. Der Umsatz der Spielesparte − des mit Abstand wichtigsten Sony-Bereichs − sank im Jahresvergleich um 8 % auf 813 Mrd. Yen (6,3 Mrd. Euro), wie Sony am Mittwoch mitteilte. In den kommenden drei Jahren will der Konzern den Bereich mit Investitionen von 2 Bill. Yen stärken. Zudem hatte der Vorstand vor zwei Tagen den Kauf der „Halo“-Videospielfirma Bungie Inc. für 3,6 Mrd. Dollar angekündigt. Es war bereits die dritte Milliardenübernahme im Computerspielsektor in diesem Jahr: Microsoft kauft für fast 70 Mrd. Dollar Activision Blizzard und Take-Two übernimmt Zynga.

Bei Sony nahmen die Engpässe zugleich etwas Druck vom operativen Ergebnis, weil neue Konsolen zunächst traditionell mit Verlust verkauft werden. Der operative Gewinn der Sparte verbesserte sich um 15 % auf 93 Mrd. Yen. Bestimmt wurde Sonys Ende Dezember abgeschlossenes drittes Geschäftsquartal aber vor allem vom Erfolg des Films „Spider-Man: No Way Home“. Die Sparte Sony Pictures, die den Blockbuster zusammen mit Marvel Studios produziert und kurz vor Weihnachten in die Kinos gebracht hat, versiebenfachte ihren Gewinn auf 149 Mrd. Yen. Der Umsatz stieg um mehr als das Doppelte auf 461 Mrd. Yen. Auch die Lizenzierung der Sitcom „Seinfeld“ und der Science-Fiction-Film „Venom“ sorgten für sprudelnde Einnahmen.

Als Lieferant von Kamerasensoren profitierte Sony auch von starken Verkäufen von Apples neuen iPhones. Der Umsatz der Bauteilesparte stieg um mehr als ein Fünftel auf rund 325 Mrd. Yen. Der operative Gewinn wuchs um mehr als 25 % auf knapp 65 Mrd. Yen. Die Gewinnprognose für das gesamte Geschäftsjahr hob Sony nun auf 860 Mrd. Yen an. Zuletzt war sie bereits von 700 auf 730 Mrd. Yen erhöht worden.

Der Betriebsgewinn sprang insgesamt um ein Drittel auf 465 Mrd. Yen nach oben und übertraf deutlich die Erwartungen von Analysten.

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