Sprudelnde Werbeeinnahmen für Mediaset
bl Mailand
Die italienische Mediengruppe Mediaset hat zwischen Januar und September vor allem dank üppig sprudelnder Werbeeinnahmen bei einem Umsatz von 2 (i.V. 1,7) Mrd. Euro einen Rekordgewinn von 273 (10,5) Mill. Euro ausgewiesen und auch die Zahlen des Vor-Corona-Jahres 2019 deutlich übertroffen. Das Unternehmen rechnet angesichts der guten Einnahmen auch im Oktober mit einer Fortsetzung der positiven Entwicklung in den beiden letzten Monaten des Jahres.
Zur positiven Entwicklung beigetragen haben auch Dividenden aus der 12,5-prozentigen Beteiligung an ProSiebenSat.1 sowie Einnahmen aus dem Verkauf von Towertel durch die 40-prozentige Sendemasten-Tochter EI Towers. Der Aktienkurs des mehrheitlich von der Familie Berlusconi kontrollierten Unternehmens reagierte sehr positiv und legte um 5,81% auf 2,622 Euro zu.
Mediaset, die vom 25. November an als MFE (Media for Europe) firmiert, hat den juristischen Sitz kürzlich in die Niederlande verlegt. Das Unternehmen ist mit seinen diversen Sendern Marktführer in Italien und Spanien und strebt die Bildung einer europäischen Senderfamilie an, die mit Streaming-Diensten wie Netflix konkurrieren soll. Angeblich hat Mediaset Interesse an Sendern in Großbritannien und Frankreich. Für Aufsehen sorgte kürzlich der Vorstoß von Mediaset-CEO Piersilvio Berlusconi, der den im nächsten Jahr auslaufenden Vertrag von ProSiebenSat.1-Chef Rainer Beaujean nicht verlängern will und drei Posten im Aufsichtsrat fordert. Beaujean hat bisher stets darauf hingewiesen, dass es keine Gespräche mit Mediaset gegeben hat. Sein Aufsichtsratschef Werner Brandt hatte dem Vorstand kürzlich den Rücken gestärkt und sich zufrieden mit der Entwicklung des Unternehmens gezeigt.