Containerschifffahrt

Stabile Frachtraten ermöglichen Hapag-Lloyd etwas mehr Gewinn

Anders als noch im März vergangenen Jahres erwartet hat die Containerreederei Hapag-Lloyd 2024 ihr operatives Ergebnis gesteigert. Der Ausblick für 2025 lässt noch auf sich warten.

Stabile Frachtraten ermöglichen Hapag-Lloyd etwas mehr Gewinn

Stabile Frachtraten bescheren Hapag-Lloyd mehr Gewinn

Reederei erreicht 2024 oberen Rand der Prognosespanne

ste Hamburg

Hapag-Lloyd hat im abgelaufenen Geschäftsjahr infolge eines starken vierten Quartals die operativen Ergebnisse vor (Ebitda) und nach Abschreibungen (Ebit) gesteigert und jeweils das obere Ende der zuletzt im Oktober erhöhten Prognosespannen erreicht. Wie die in Hamburg ansässige größte deutsche Containerreederei am Donnerstag mitteilte, legte das Ebitda 2024 vorläufigen Zahlen zufolge auf 4,6 (i.V. 4,5) Mrd. Euro zu, das Ebit auf 2,6 (2,5) Mrd. Euro. Im Herbst hatte das Unternehmen nach einer weiteren Anhebung des Ausblicks im Jahresverlauf Ergebniskorridore von 4,2 bis 4,6 Mrd. Euro bzw. von 2,2 bis 2,6 Mrd. Euro avisiert.

Als Ursachen der Ergebnissteigerung im abgelaufenen Jahr führt Hapag-Lloyd höhere Transportmengen sowie eine stabile durchschnittliche Frachtrate an. Diese blieb 2024 mit 1.492 (i.V. 1.500) Dollar je Standardcontainer (TEU) fast auf Vorjahresniveau. Dazu trugen die Folgen der angespannten Sicherheitslage im Roten Meer im Zuge des Nahost-Konflikts seit dem Herbst 2023 bei.

Suezkanal gemieden

Hapag-Lloyd schickt im Zuge der Angriffe jemenitischer Huthi-Rebellen auf Frachter wie andere Großreedereien im Europa-Asien-Verkehr keine Schiffe mehr durch das Seegebiet im Roten Meer und den Suezkanal. Die Ausweichroute um die Südspitze Afrikas führt seitdem zwar zu längeren Fahrzeiten und verursacht höhere Kosten. Zugleich profitieren die Reedereien aber von höheren Transportpreisen.

Allein im vierten Quartal lag die Frachtrate mit 1.564 (1.190) Dollar/TEU deutlich über dem Wert im gleichen Vorjahresabschnitt, als die weltweit fünftgrößte Containerreederei mit rund 200 Mill. Euro einen operativen Verlust eingefahren hatte. Für den Schlussabschnitt 2024 verbuchte Hapag-Lloyd einen operativen Gewinn von etwa 800 Mill. Euro. Die Transportmenge zwischen Oktober und Dezember lag mit 3,1 (3,0) Millionen TEU etwas höher als vor Jahresfrist. Im Gesamtjahresvergleich legte das Volumen um 5% auf 12,5 (11,9) Millionen TEU zu.

Ausblick im März

Ursprünglich hatte die Reederei nach dem Ende der pandemiebedingten Sonderkonjunktur für 2024 mit einem leichten Anstieg der Transportmenge und einer deutlich fallenden durchschnittlichen Frachtrate gerechnet. Mit dem ersten Prognosekorridor war von Hapag-Lloyd im März vorigen Jahres auch die Möglichkeit eines operativen Verlusts von bis zu 1 Mrd. Euro avisiert worden.

Im Börsenhandel legte Hapag-Lloyd nach Bekanntwerden der vorläufigen Zahlen für 2024 am Donnerstag um bis zu 2,6% auf 139,10 Euro zu. Nach einer Kurssteigerung um fast 14% im vergangenen Jahr hatte die Aktie zuvor seit Ende Dezember 12% eingebüßt.

Einen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2025 veröffentlichte die Hamburger Reederei am Donnerstag nicht. Die Prognose soll zusammen mit der Veröffentlichung testierter Zahlen und dem Jahresbericht für das vergangene Jahr am 20. März folgen.

Rating erhöht

Kurz vor Weihnachten hatte die Ratingagentur Moody's Ertragskraft sowie Bilanz- und Liquiditätsmanagement von Hapag-Lloyd mit einer Hochstufung des langfristigen Konzernratings von „Ba2“ auf „Ba1“ gewürdigt – das höchste Niveau seit Einführung des Moody's-Rating 2010, wie die Reederei anmerkte. Zugleich wurde das Rating für vorrangige unbesicherte Anleihen um zwei Stufen von „Ba3“ auf „Ba1“ angehoben.

Die Reederei will, wie Finanzchef Mark Frese in einem Mitte November veröffentlichten Interview mit der Börsen-Zeitung sagte, im Rahmen ihrer neuen Konzernstrategie 20 bis 25 Mrd. Dollar in organisches Wachstum, in die Flotte, in Personal sowie die IT-Systeme investieren. Die Maßnahmen sollen sich bis 2030 mit einem schrittweise positiven Effekt von etwa 2 Mrd. Dollar auf das operative Ergebnis (Ebit) auswirken.

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