Stahl wird knapp - Verarbeiter in Sorge

Börsen-Zeitung, 22.12.2020 ab Köln - Die stahlverarbeitende Industrie steht vor massiven Versorgungsschwierigkeiten. Denn nicht nur die Beschaffung von Zusatzmengen sei angesichts von Lieferzeiten von mehreren Monaten extrem herausfordernd, teilte...

Stahl wird knapp - Verarbeiter in Sorge

ab Köln – Die stahlverarbeitende Industrie steht vor massiven Versorgungsschwierigkeiten. Denn nicht nur die Beschaffung von Zusatzmengen sei angesichts von Lieferzeiten von mehreren Monaten extrem herausfordernd, teilte der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) mit. Auch bei geschlossenen Rahmenverträgen komme es zu Verzögerungen und Minderzuteilungen. “Mittlerweile machen sich die Verarbeiter in allen Segmenten große Sorgen um ihre Lieferfähigkeit in den kommenden Monaten, wenn der benötigte Stahl so knapp ist”, sagt Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer des WSM. Für die Knappheit gebe es verschiedene Gründe. So habe die Produktion bei den Stahlverarbeitern seit dem Sommer kräftig zugelegt, die Stahlerzeugung ziehe dagegen nur zögerlich nach. Zudem wirkten die reduzierten Lagerbestände verschärfend. Außerdem werde das Problem durch Hürden beim Import aus Drittländern angeheizt. Zuletzt habe es das Phänomen von Stahlknappheit nach der Finanzkrise 2009 gegeben.