Stahlbranche macht gegen Emissionshandel mobil

Gipfel in NRW - Warnung vor hohen Zusatzkosten

Stahlbranche macht gegen Emissionshandel mobil

ahe Düsseldorf – Die deutsche Stahlindustrie hat gemeinsam mit der IG Metall und der nordrhein-westfälischen Landesregierung vor einer Gefährdung der Branche durch den Emissionshandel gewarnt. Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, bezeichnete die von der EU-Kommission geplante Verschärfung des CO2-Handels als “existenzgefährdend” für die Stahlindustrie. Die weitere Kürzung der Emissionsrechte ab 2021 sowie drohenden Strompreissteigerungen führten allein für die deutsche Stahlindustrie zu jährlichen Zusatzkosten von rund 1 Mrd. Euro.Auf Initiative von Landeswirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) waren Vertreter von Unternehmen, Arbeitnehmern sowie Abgeordnete aus Brüssel, Berlin und Düsseldorf am Montag zu einem Stahlgipfel zusammengekommen. Duin betonte, auch in den kommenden Jahren müsse es eine ausreichende kostenlose Zuteilung von CO2-Zertifikaten für bestimmte Branchen wie etwa der Stahlindustrie geben. Stahl habe auch künftig Schlüsselfunktionen für die industrielle Wertschöpfung in Europa. Auf Nordrhein-Westfalen entfallen 38 % der deutschen Rohstahlproduktion. Rund 47 600 Menschen sind hier noch in der Stahlindustrie beschäftigt.In einer gemeinsamen Erklärung nach dem Gipfel wurde erneut die dauerhafte und vollständige Befreiung der in der Stahlindustrie typischen Eigenstromerzeugung gefordert. Zugleich verwiesen Teilnehmer darauf, dass die Wettbewerbsintensität auf den internationalen Märkten zugenommen habe. Man sehe “mit Sorge, dass die chinesische Stahlindustrie mit gedumpten beziehungsweise subventionierten Produkten den Wettbewerb behindert”.