Stahlindustrie senkt die Prognosen
ahe Düsseldorf – Die deutsche Stahlindustrie hat ihre Produktionsprognose für das laufende Jahr wie erwartet gesenkt. Wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl mitteilte, wird 2012 nun eine Rohstahlproduktion von rund 42,5 Mill. t erwartet. Das sind rund 4 % weniger als die im Vorjahr erzielten 44,3 Mill. t. Bislang hatte der Branchenverband für 2012 eine nahezu stabile Produktion von 44 Mill. t in Aussicht gestellt, allerdings schon im Juli angekündigt, die Prognose noch einmal auf den Prüfstand zu stellen.In den ersten acht Monaten hatte die Rohstahlproduktion gut 5 % unter Vorjahr gelegen. “Die neue Prognose impliziert, dass im vierten Quartal eine Bodenbildung stattfindet”, erklärte Verbandspräsident Hans Jürgen Kerkhoff. Er verwies darauf, dass die Auftragseingänge bei Walzstahl, die zwischen November 2011 und Mai 2013 fast durchgängig zurückgegangen waren, im Juni und Juli im Schnitt wieder um 6 % gestiegen waren. Auch das Geschäftsklima in der Stahlindustrie sei zuletzt wieder leicht gestiegen. Schuldenkrise belastetWegen der schwachen Nachfrage hatte ThyssenKrupp in Deutschland bereits Kurzarbeit eingeführt. Salzgitter schreibt im Stahlgeschäft rote Zahlen. Kerkhoff begründete die Prognosesenkung nun damit, dass die Konjunktur stärker als erwartet von der Staatsschuldenkrise in Europa in Mitleidenschaft gezogen wurde. Einerseits hätten sich die Auftragseingänge bei den Investitionsgüterherstellern in Deutschland verhalten entwickelt. Andererseits hielten Stahlhändler und -verarbeiter weiterhin ihre Lagerbestände niedrig.Mit einer schnellen konjunkturellen Trendwende rechnet der deutsche Stahlverband nicht. Das Marktvolumen bei Walzstahlerzeugnissen liegt aber dennoch nur 3 % unter dem hohen Niveau von 2006 – in der EU insgesamt beträgt das Minus über 20 %. Auch bei der Kapazitätsauslastung stehen die deutschen Stahlkocher im Vergleich noch besser da.