Starke Nachfrage bringt Leoni in die Gewinnzone
jh München
Dank der starken Nachfrage von Automobil- und Industriekunden hat Leoni im ersten Quartal 2021 besser als vom Markt erwartet abgeschnitten und die Jahresprognose erhöht. Der Aktienkurs machte nach Bekanntgabe der Ad-hoc-Mitteilung am Montag in der Spitze einen Sprung um mehr als 12%. Der Umsatz des Nürnberger Auto- und Industriezulieferers nahm nach vorläufigen Zahlen in den ersten drei Monaten auf 1,35 (i.V. 1,13) Mrd. Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie ohne Sondereffekte und Restrukturierungskosten drehte ins Plus: Nach –17 Mill. Euro im Vorjahr sind es jetzt 39 Mill. Euro.
Für das gesamte Jahr stellt der Vorstand von Leoni nun einen deutlichen Anstieg von Umsatz und bereinigtem Ebit in Aussicht. Das Ebit vor Sondereffekten (2020: –59 Mill. Euro) sollte mindestens die Gewinnschwelle erreichen, heißt es. Im März hatte der Vorstandsvorsitzende Aldo Kamper gesagt, ein positives Ergebnis werde Leoni voraussichtlich noch nicht erzielen (vgl. BZ vom 17. März).
Für den Umsatz rechnete der Vorstand bisher mit einem Anstieg um einen niedrigen zweistelligen Prozentwert. Was die nun prognostizierte deutliche Erhöhung bedeutet, erläutert das Unternehmen nicht. Im ersten Quartal legte der Erlös um mehr als 19% zu.
Unverändert ungünstig lautet die Prognose für den freien Cash-flow: Das Management erwartet eine deutliche Verschlechterung. 2020 betrug der Mittelabfluss 69 Mill. Euro. „Diese Kennzahl steht weiterhin unter enger Beobachtung“, teilt Leoni mit.
Der freie Cash-flow in den ersten drei Monaten wird auf –100 (0) Mill. Euro beziffert. Die Verschlechterung begründet das Unternehmen zum einen mit dem höheren Nettoumlaufvermögen aufgrund des erholten Umsatzes. Zum anderen werden im vergangenen Jahr gebuchte Rückstellungen für die Sanierung nun zahlungswirksam. Die Eigenkapitalquote von Leoni war bis Ende 2020 auf nur noch 7,6% geschrumpft.