Strabag bleibt beim Margenziel von mindestens 4 Prozent
Strabag bleibt beim Margenziel von mindestens 4 Prozent
Auftragsbestand leicht gesunken, aber weiter hoch
hek Frankfurt
Der österreichische Baukonzern Strabag ist mit leicht gesunkenen Auftragsreserven in das Geschäftsjahr 2024 gegangen. Der Orderbestand liege mit 23,5 Mrd. Euro um 1% unter dem Niveau von Ende 2022, teilt das Unternehmen mit. Das Niveau gilt jedoch als anhaltend hoch, so dass das Management mit einer Ausweitung der Leistung auf 19,4 Mrd. Euro rechnet. 2023 kam Strabag auf gut 19,1 Mrd. Euro Konzernleistung.
An der geplanten Rendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) von mindestens 4% hält Strabag fest. Im Jahr 2023 sei die Marge mit annähernd 5% höher als ursprünglich prognostiziert ausgefallen. Als Grund werden "positive Ergebniseffekte im Segment Nord + West" genannt. 2022 kam Strabag auf eine Ebit-Marge von 4,2%. Die Nettoinvestitionen will der Konzern auf 750 Mill. Euro begrenzen.
Einbruch im Wohnungsbau
Mit diesem Ausblick hebt sich Strabag von der Branche ab, der vor allem der Einbruch im Wohnungsbau zusetzt. Dieses Segment stellt bei den Österreichern aber weniger als ein Zehntel der Konzernleistung. "Nach Jahren des Booms durch die Null- und Negativzinspolitik stand 2023 ganz im Zeichen einer Abkühlung der Baukonjunktur", konstatiert Vorstandschef Klemens Haselsteiner. Strabag profitiere von der breiten Aufstellung nach Ländern und Bausparten.
Gestiegen sei der Auftragsbestand unter anderem in Deutschland, vornehmlich im Hoch- und Ingenieurbau, in Polen sowie im Nahen Osten. Gesunken sei er in Österreich, was mit vergleichsweise strengen Vergaberichtlinien für Hypothekarkredite in Verbindung gebracht wird. Der Rückgang im Vereinigten Königreich und in Amerika wird mit der Abarbeitung von Großprojekten begründet.
RBI designierter Aktionär
Der designierte Großaktionär Raiffeisen Bank International (RBI) erwartet den Vollzug der Aktientransaktion mit Rasperia Trading im ersten Quartal. Der Genehmigungsprozess befinde sich auf Kurs, teilte RBI Ende Januar mit. Der Deal führt dazu, dass der russische Oligarch Oleg Deripaska, der hinter Rasperia steht und als Vertrauter von Wladimir Putin gilt, aus dem Aktionärskreis ausscheidet. Deripaska ist seit 2007 einer der Strabag-Großaktionäre.