Strabag zahlt Oleg Deripaska keine Dividende aus
ak Köln
Strabag geht auf Abstand zum Großaktionär Oleg Deripaska. Der österreichische Baukonzern teilte am Dienstag mit, dass die russische Rasperia Trading Ltd., die mit 27,8% an Strabag beteiligt ist, keine Dividende ausgezahlt bekommt. An der Rasperia hält der Kreml-nahe Oligarch Deripaska 49% und übt nach Überzeugung von Strabag die Kontrolle über die Gesellschaft aus. Der Baukonzern begründete den Ausschüttungsstopp mit entsprechenden Sanktionen aus Großbritannien und Kanada – beides wichtige Märkte für Strabag.
Syndikatsvertrag gekündigt
Außerdem hat die Familie Haselsteiner, Kernaktionärin des Baukonzerns mit 28,3%, den Syndikatsvertrag der Großaktionäre gekündigt. Die Vereinbarung, die 2007 getroffen wurde und alle fünf Jahre verlängert wurde, bestand mit Rasperia sowie der Uniqa- und der Raiffeisen-Gruppe, die zusammen 29,5% halten. Die Großaktionäre hatten die Besetzung des Aufsichtsrats sowie die Entscheidungen auf der Hauptversammlung miteinander abgestimmt.
Die Familie Haselsteiner hatte nach Angaben von Strabag zuvor versucht, das Rasperia-Paket zu kaufen. Das Vorhaben war jedoch gescheitert. Der Strabag-Vorstand begrüßte die klare Positionierung von Haselsteiner und teilte mit, die operativen Aktivitäten in Russland abzuwickeln. Das Geschäft dort sei mit 0,3% der Konzernleistung von untergeordneter Bedeutung.
Deripaska hatte bereits 2018 auf einer US-Sanktionsliste gestanden. Strabag hatte nach Angaben einer Sprecherin schon damals die Dividende einbehalten und sie zunächst geparkt. Sie war ausbezahlt worden, nachdem die Beteiligungsverhältnisse bei Rasperia neu geordnet wurden und Deripaska die Mehrheit an der Gesellschaft abgegeben hatte.