Stratec setzt den Rotstift an
dpa-afx Birkenfeld – Der Diagnostikspezialist Stratec geht nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr von einem anhaltenden Druck auf die Profitabilität aus. Weiter steigende Kosten sowie die Einführung einer neuen Gerätegeneration in der Tiermedizin dürften die operative Marge 2023 erneut drücken. Gegensteuern will das Unternehmen nun mit einem Spar- und Effizienzprogramm. Details dazu sind jedoch noch unklar. Zudem prüft Stratec weitere Preiserhöhungen.
Die Aktie des Unternehmens verlor am Freitag mehr als 15% an Wert. Die Resultate hätten ebenso wie der Ausblick des SDax-Unternehmens auf 2023 enttäuscht und den Druck auf die Profitabilität bestätigt.
Im laufenden Jahr dürfte die bereinigte operative Marge (gemessen am bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern) auf 12 bis 14% sinken, teilte das Unternehmen mit. Neben hohen Kosten dürfte auch die Einführung neuer Gerätesysteme für die Veterinärdiagnostik auf der Profitabilität lasten. Zudem hat Stratec nach eigenen Angaben bei einer Reihe von etablierten Systemen deutlich geringere Bestellprognosen von Kunden erhalten.
Schon 2022 war die Marge deutlich zurückgegangen, und zwar vorläufigen Zahlen zufolge von 18,9 auf 16,4%. Das Unternehmen erklärte dies mit einer deutlich geringeren Nachfrage nach Angeboten wie Tests und Analysegeräten, die während der Corona-Pandemie besonders gefragt waren. Zudem stiegen die Herstellungskosten wegen der Inflation weiter.
Der Umsatz soll im laufenden Jahr allerdings wieder zulegen. Hier erwartet Stratec dank der Einführung neuer Systemlösungen währungsbereinigt eine Steigerung um 8 bis 12%. Im Vorjahr waren die Erlöse um 4,4% auf knapp 275 Mill. Euro gesunken. Währungsbereinigt lag das Minus bei 8,3%. Auch hier sei vor allem eine pandemiebedingt starke Vergleichsbasis aus dem Vorjahr verantwortlich, hieß es.
Mit den Zahlen von 2022 landete das Unternehmen in etwa am unteren Ende seiner Prognose. Die Stratec-Führung will nun auf die weiter sinkende Profitabilität mit einem Spar- und Effizienzprogramm reagieren. Details nannte das Unternehmen noch nicht; das Programm solle jedoch „zeitnah“ eingeführt werden. Welche Einsparungen sich das Unternehmen verspricht, soll im Laufe des zweiten Quartals veröffentlicht werden.