Übertragungsnetzbetreiber

Stromnetzkonzern 50Hertz erhält von Mutter Elia und Blackrock frisches Kapital

Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz erhält für seinen Wachstumskurs frisches Eigenkapital vom belgischen Mutterkonzern Elia. Der besorgt es sich von den belgischen Kommunen und Investoren wie Blackrock.

Stromnetzkonzern 50Hertz erhält von Mutter Elia und Blackrock frisches Kapital

50Hertz erhält frisches Kapital

Belgischer Stromnetzkonzern Elia beschafft mit Investoren wie Blackrock 2,2 Mrd. Euro

cru Frankfurt

Um den Ausbau der Stromautobahnen zu forcieren, hat der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz im vergangenen Jahr 3,6 Mrd. Euro investiert - mehr als doppelt so viel wie 2023. Insgesamt will das Unternehmen mit Sitz in Berlin, das das ostdeutsche Stromnetz betreibt, in der vierten Regulierungsperiode von 2024 bis 2028 knapp 23 Mrd. Euro in Freileitungen, Seekabel und Umspannwerke stecken - fast fünfmal so viel wie in den zurückliegenden fünf Jahren, wie 50Hertz am Montag anlässlich der Jahresbilanz mitteilte. Mit rund 60% bleibe Fremdkapital die wichtigste Finanzierungsquelle für das Wachstum, 20% sollen sich aus dem Eigenkapital der Gesellschafter speisen und 20% aus dem operativen Cashflow. 2024 erzielte 50Hertz ein Jahresergebnis von 310 Mill. Euro.

Rückenwind für den Wachstumskurs erhält das Unternehmen vom börsennotierten belgischen Hauptaktionär Elia Group. Die Gruppe, deren Hauptanteilseigner die belgischen Kommunen sind und die an der Börse in Brüssel notiert ist, hat ein Paket zur Stärkung der Eigenkapitalbasis in Höhe von 2,2 Mrd. Euro für dieses Jahr angekündigt. Das soll in zwei Schritten geschehen, wie 50Hertz am Montag mitteilte.

Vier neue Investoren

Zunächst sollen neue Aktien im Wert von 850 Mill. Euro von einer Gruppe von vier Investoren im Rahmen einer Privatplatzierung an der Börse gezeichnet werden. Zur Gruppe gehören der Hauptaktionär der Elia Group, die Publi-T/Next Grid Holding, eine gemeinsame Holding der belgischen Kommunen mit dem gelisteten belgischen Erdgasfernleitungsbetreiber Fluxys. Mit dabei sind außerdem Atlas Infrastructure zusammen mit The Future Fund, ein auf börsennotierte Infrastrukturwerte spezialisierter US-Investor, sowie der US-Assetmanager Blackrock und der Investor CCP Investments.

Die neuen Partner haben sich verpflichtet, sich unmittelbar nach Abschluss der Privatplatzierung an der Bezugsrechtskapitalerhöhung in Höhe von 1,35 Mrd. Euro zu beteiligen, und zwar anteilig zu ihrem Anteil an der Privatplatzierung. Publi-T/Next Grid Holding bleibt mit 44,8% größter Einzelaktionär der Elia Group.

Kapital auch für deutsches Netz

Laut Bernard Gustin, dem neuen CEO der Elia Group soll die Transaktion „das zukünftige Wachstum der Gruppe in Belgien, Deutschland und auf den internationalen Märkten unterstützen“. „Sie wird es uns ermöglichen, unseren Investitionsplan für die nächsten Jahre umzusetzen“, sagt Gustin. „50Hertz ist und bleibt eine wichtige Säule in unserer multinationalen Unternehmensgruppe, und auch wir als Elia Group sind ein Stabilitätsfaktor für die deutsche Energiewende.“ Man freue sich sehr, mit der deutschen Staatsbank KfW, die 20% an 50 Hertz hält, „einen starken Partner in Deutschland für die kommenden herausfordernden Jahre an unserer Seite haben“.

Der Gesamteigenkapitalbedarf der Elia Group beläuft sich den Angaben zufolge auf 4 Mrd. bis 4,5 Mrd. Euro. Da bereits 2,2 Mrd. Euro durch diese Transaktion gesichert werden, benötige das Unternehmen zwischen 2026 und 2028 noch rund 2 Mrd. Euro. Die Elia Group verfüge über einen soliden Finanzierungsplan bis 2028. Das Finanzierungsinstrumentarium biete verschiedene Optionen wie Hybridanleihen und die Einbeziehung eines Minderheitspartners auf operativer Ebene.

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