Südkorea stoppt Herunterladen der chinesischen KI-App DeepSeek
Südkorea stoppt Herunterladen der chinesischen KI-App DeepSeek
Sicherheitsbedenken wegen unzureichendem Datenschutz
mf Tokio
Die Regierung in Südkorea hat den chinesischen KI-Chatbot DeepSeek vorübergehend gesperrt. Das Herunterladen aus den App-Stores ist seit Samstag 18 Uhr ausgesetzt. DeepSeek halte sich nicht vollständig an das nationale Datenschutzgesetz, begründete die Kommission für den Schutz persönlicher Daten (PIPC) ihren Schritt. DeepSeek werde erst wieder zugelassen, wenn die App „Verbesserungen und Abhilfemaßnahmen“ im Einklang mit dem Datenschutz vorgenommen hat.
Aktive Kooperation von DeepSeek
Nach Angaben von PIPC akzeptierte DeepSeek den Vorschlag der Sperrung. Der chinesische App-Betreiber ernannte bereits einen Rechtsvertreter in Südkorea und räumte ein, die lokalen Datenschutz-Gesetze nicht ausreichend berücksichtigt zu haben. Zuerst hatten mehrere Ministerien und Behörden den internen Zugang zu dem KI-Dienst aufgrund von Bedenken beim Datenschutz blockiert. Bestehende Nutzer der App in Südkorea haben jedoch weiter Zugriff auf den Dienst, sollten aber vorsichtig sein. „Es gibt Risiken“, warnte ein Beamter der Behörde. Auch staatliche Behörden und private Unternehmen in den USA, Japan, Italien, Taiwan und Australien stoppten aufgrund ähnlicher Bedenken die App-Nutzung. Die Vorbehalte beruhen auf der Praxis, Nutzerdaten auf Servern in China zu speichern. Staatliche Stellen dürfen die Daten nutzen. Westliche Experten bemängeln auch eine unzureichende Verschlüsselung und andere Sicherheitslücken. Die App für generative KI ließe sich auch leicht manipulieren, um potenziell gefährliche Inhalte für Nutzer zu liefern, darunter Anleitungen zum Bau von Bomben.
Japan nutzt westliche KI-Chatbots
In Japan haben Toyota und Mitsubishi Heavy Industries bereits vergangene Woche ihren Mitarbeitern aus ähnlichen Gründen die Nutzung von DeepSeek für Arbeitszwecke untersagt. „Wir haben Bedenken aus Sicht der Informationssicherheit“, erklärte Toyota. Der drittgrößte Mobilfunkbetreiber Softbank, eine Tochter der Softbank Group, verbot den Mitarbeitern das Herunterladen. Viele japanische Unternehmen erlauben nur die Nutzung westlicher KI-Dienste, darunter ChatGPT von OpenAI, Co-Pilot von Microsoft und Gemini von Google.
Die japanische Regierung mahnte ebenfalls zur Vorsicht beim Einsatz von DeepSeek.
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