Synlab im Visier von Kartellbehörde
Reuters München – Europas größter Laborbetreiber Synlab ist ins Visier der portugiesischen Kartellwächter geraten. Die Autoridade da Concorrência (AdC) habe Verfahren gegen mehrere medizinische Diagnostikanbieter, darunter Synlab, eingeleitet, teilte Synlab in München mit. Das belastete die im SDax notierte Aktie, die am Donnerstag im Handelsverlauf um 5% auf 11,00 Euro fiel. Zeitweise lag sie auf einem Allzeittief.
Die AdC habe den Verdacht, dass zwei portugiesische Synlab-Tochterfirmen mit Wettbewerbern und einem Branchenverband von 2016 bis zum März vergangenen Jahres „möglicherweise gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen haben könnten“, hieß es in der Mitteilung.
Nach Einschätzung der Investmentbank Jefferies drücken die Ermittlungen zwar auf die Stimmung, sie seien fundamental aber nicht so bedeutend. Synlab habe 2021 in Portugal mit 117 Mill. Euro nur 3% des Umsatzes erwirtschaftet. Das Unternehmen selbst teilt mit: „Synlab nimmt diese Vorwürfe sehr ernst.“ Wie das Verfahren ausgehe und welches Bußgeld Synlab drohe, sei offen. Man werde die Beschwerdepunkte prüfen und danach über weitere Schritte entscheiden.