Aktienkauf

Telekom verteidigt Mehrheit an T-Mobile US

Die Telekom übt eine mit Softbank vereinbarte Call-Option für T-Mobile-US-Aktien zum Festpreis aus. Sie investiert rund 670 Mill. Dollar, um die Mehrheit zu sichern.

Telekom verteidigt Mehrheit an T-Mobile US

Telekom verteidigt Mehrheit an T-Mobile US

Bonner Konzern zieht Call-Option für 6,7 Millionen Titel aus dem Besitz von Softbank

hei Frankfurt

Die Deutsche Telekom übernimmt eine weitere Tranche von T-Mobile-US-Aktien aus dem Besitz von Softbank, für die der Bonner Konzern bei der Übernahme von deren US-Tochter Sprint einen Festpreis vereinbart hatte, und sichert sich damit die Mehrheit an ihrer wertvollen US-Beteiligung. Wie mitgeteilt wird, bildet der Erwerb von 6,7 Millionen T-Mobile-Titeln den Abschluss einer damals vereinbarten Call-Option für insgesamt 45 Millionen Aktien. Die Telekom hat darüber hinaus die Möglichkeit, weitere T-Mobile-Anteile von Softbank zum Marktpreis zu erwerben.

Fester Ausübungspreis

Für die 6,7 Millionen Papiere ergibt sich laut Telekom nach Berücksichtigung von erfolgten oder beschlossenen Dividendenzahlungen durch T-Mobile US ein rechnerischer Preis von 99,51 Dollar. In der Call-Option war ein fester Ausübungspreis von 101,46 Dollar vereinbart worden. Zum Schlusskurs des Vortages von 179,82 Dollar erhält die Telekom somit einen Abschlag von rund 45%. T-Mobile US bringt es inzwischen auf eine Marktkapitalisierung von rund 196 Mrd. Dollar

Insgesamt wendet der Bonner Konzern knapp 670 Mill. Dollar auf, um zusätzliche 0,6% bei T-Mobile US aufzustocken. Die Beteiligung wird nun mit mehr als 50% angegeben. Ihre genaue Höhe lasse sich derzeit nicht ermitteln, unter anderem weil T-Mobile US die Akquisition des kleineren Rivalen Mint teilweise mit neuen Aktien bezahlt.

Die Telekom hat in der Vergangenheit unter anderem auch Tafelsilber verkauft, um die Mehrheitsschwelle bei der US-Tochter zu erreichen. Allerdings oszilliert ihre Beteiligung seit einiger Zeit um die 50-Prozent-Marke. T-Mobile US setzt bei der Aktionärsvergütung in hohem Maße auf Aktienrückkäufe, an denen die Telekom gelegentlich auch teilgenommen hat. Dividendenzahlungen hat der US-Mobilfunkriese erst vor relativ kurzer Zeit angekündigt.

Für den Bonner Konzern geht es darum, die unternehmerische Führung in den USA zu sichern und dabei gleichzeitig die Kasse zu schonen. Das Unternehmen steht bei den Ratingagenturen im Wort, seine Schulden zu senken, und muss gleichzeitig verstärkt investieren, vor allem in Glasfaser. Letztere steht im Vordergrund, seit insbesondere T-Mobile US den milliardenschweren 5G-Netzausbau weitgehend bewältigt hat. In den USA rollt die Telekom nun ebenfalls Glasfaser aus, indem T-Mobile US als Vertriebspartner mit dem lokalen Netzbetreiber Lumos kooperiert. Hinter diesem steht der schwedische Finanzinvestor EQT.

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