Personalkarussell

Telekomchef Höttges geht in die Verlängerung

Die Telekom schickt den Favoriten für die Nachfolge von Konzernchef Tim Höttges, Srini Gopalan, als Chief Operating Officer zu T-Mobile US. Rodrigo Diehl, bisher CEO der Telekom in Österreich, führt künftig das Deutschlandgeschäft

Telekomchef Höttges geht in die Verlängerung

Telekom-CEO Höttges verlängert bis 2029

Nachfolge-Favorit Gopalan geht zur US-Tochter – Rodrigo Diehl wird Deutschlandchef

hei Frankfurt

Die Deutsche Telekom geht mit Vorstandschef Tim Höttges in die Verlängerung. Wie der Bonner Dax-Konzern mitteilt, hat der Aufsichtsrat den bis Ende 2026 laufenden Vertrag des 62-Jährigen, der bereits mehr als zehn Jahre an der Telekomspitze steht, bis Ende 2028 ausgedehnt. Zugleich rücken „zwei erfahrene Manager in neue Schlüsselpositionen“, wie es weiter heißt. Der bisherige Deutschlandchef Srini Gopalan wechselt zur US-Tochter T-Mobile und wird dort Chief Operating Officer. Seinen Posten übernimmt zum 1. März Rodrigo Diehl (49), der zuletzt CEO der Telekom in Österreich war.

Gopalan galt als möglicher Nachfolger für Höttges

Laut Aufsichtsratsvorsitzendem Frank Appel sendet das Gremium damit „ein Signal in Richtung Kontinuität und frischem Wind“. Höttges war bereits bei seiner vorherigen Vertragsverlängerung zugesagt worden, „dass er sein Vorstandsmandat bereits vor Ablauf der neuen Bestelldauer (...) vorzeitig beenden kann“, wie dem Vergütungsbericht für 2023 zu entnehmen ist. Er hat nun „der Bitte des Aufsichtsrats“, zu verlängern, „gern entsprochen“, lässt er wissen. Die T-Aktie gewann 1,9%.

Die Entscheidung kommt gleichwohl überraschend, denn der 54-jährige Gopalan war immer wieder als Favorit für die Nachfolge von Höttges an der Konzernspitze genannt worden. Sollte letzterer sein neues Mandat bis zum Ende erfüllen, wäre der gebürtige Brite, der seit November 2020 Deutschlandchef war und zuvor das Europageschäft geleitet hatte, schon Ende 50, wenn ein neuer Telekomlenker antreten müsste.

Im Rennen um den Spitzenposten bei der Telekom hatte sich auch Technikvorständin Claudia Nemat positioniert. Die ehemalige McKinsey-Managerin gehört seit 2011 zur Führungsetage des Bonner Unternehmens. Sie ist allerdings Jahrgang 1968 und damit zwei Jahre älter als Gopalan. Keinen Platz im Personalkarussell hatte unterdessen Wolfgang Metze, der seit 2023 als Privatkundenchef zur Telekom zurückgekehrt war, nachdem er den gleichen Posten bei Telefónica Deutschland einige Zeit zuvor geräumt hatte. Ihm wurden Chancen für die Rolle des Deutschlandchefs eingeräumt, wenn Gopalan aufsteigen sollte.

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