Rüstungselektronikkonzern

Thales und Atos dementieren Gespräche

Interesse grundsätzlich ja, Gespräche nein, lautet die Antwort von Thales zusammengefasst. Der französische Avionik- und Rüstungselektronikkonzern reagierte damit auf Berichte, er habe Kontakt mit Atos aufgenommen.

Thales und Atos dementieren Gespräche

wü Paris

Interesse grundsätzlich ja, Gespräche nein, lautet die Antwort von Thales zusammengefasst. Der französische Avionik- und Rüstungselektronikkonzern reagierte damit auf Berichte, er habe Kontakt mit Atos aufgenommen, um die Cyber­sicherheitssparte des IT-Dienstleisters für bis zu 2,7 Mrd. Euro zu übernehmen. Thales habe mehrere Investmentfonds, darunter Bain Capital, angesprochen, um die Möglichkeit auszuloten, gemeinsam ein Angebot für Atos zu machen und den an der Börse unter Druck geratenen Konzern zu zerschlagen, berichtete Reuters.

Man verfolge bei Akquisitionen die Strategie, sich nur auf Bereiche zu konzentrieren, in denen man bereits tätig sei, erklärte Thales. Grundsätzlich interessiere sich der Konzern für alle Cybersicherheitsaktivitäten, die zum Verkauf stünden. Es gebe diesbezüglich jedoch keine Gespräche mit Atos. Die Sparte Big Data & Cybersecurity (BDS) stehe nicht zum Verkauf, sagte ein Sprecher von Atos. BDS gilt als Schmuckstück von Atos. Mit einem Umsatz von zuletzt 1,23 Mrd. Euro macht die Sparte jedoch gerade mal 11% des Konzernumsatzes aus.

Der IT-Dienstleister, bei dem Anfang des Jahres Rodolphe Belmer das Ruder übernommen hat, will im zweiten Quartal einen Sanierungsplan vorlegen. Er hatte Anfang Januar bekannt gegeben, dass seine Ergebnisse im letzten Jahr hinter den eigenen Zielen zurückgeblieben sind. Auf vorläufiger Basis ist der Umsatz von Atos letztes Jahr um rund 2,4 % auf 10,8 Mrd. Euro gesunken. Gleichzeitig verbuchte er einen Bargeldmittelabfluss von rund 420 Mill. Euro. Da Atos innerhalb der letzten zwölf Monate an der Börse mehr als 50 % an Wert verloren hat, gilt das Unternehmen inzwischen als potenzieller Übernahmefall.