Toyota schiebt Elektroauto-Ziele nach hinten
Toyota schiebt Ziele für Batterieautos nach hinten
Produktion von E-Autos in den USA beginnt erst 2026
mf Tokio
Wegen der schwachen Nachfrage fährt der weltgrößte Autobauer Toyota seine Ambitionen für Elektroautos deutlich zurück und vertraut lieber auf die guten Absatzchancen für Modelle mit einem Hybridmotor. Der japanische Fahrzeugriese reduziert sein Produktionsziel bei Elektroautos für 2026 um knapp ein Drittel auf 1 Million Stück. 2025 sollen es nun nur etwas mehr als 400.000 Batterieautos werden, im darauffolgenden Jahr würde die Produktion dann mehr als verdoppelt. Laut der Finanzzeitung Nikkei wurden die Zulieferer entsprechend informiert. Nach außen wurde die Kürzung noch nicht kommuniziert. Zwischen Januar und Juli dieses Jahres stellte Toyota nur 80.000 Batterieautos her, im gesamten Vorjahr waren es 100.000 Stück.
Verspäteter US-Produktionsstart
Als logische Konsequenz produzieren die Japaner eigene Elektroautos in den USA erst später. Das erste Batterieauto, ein SUV-Modell, soll nun erst Anfang 2026 statt schon im nächsten Jahr im US-Bundesstaat Kentucky montiert werden, was ein Firmensprecher auch bestätigte. Nicht dementiert wurde ein anderer Nikkei-Bericht, dass Toyota entgegen bisherigen Plänen bis 2030 keinen SUV der Premiummarke Lexus in Nordamerika bauen wird. Das würde bedeuten, dass dieses Modell in einer neuen E-Autofabrik auf der japanischen Hauptinsel Kyushu hergestellt und von dort in die USA exportiert wird. In den zwei Jahren ab 2026 sollen sieben Elektromodelle auf den US-Markt kommen. Eine Fabrik für Lithium-Ionen-Akkus in North Carolina nimmt Toyota voraussichtlich 2025 in Betrieb.
Rekordhohe Kapitalausgaben
Trotz der Verschiebung investiert der Weltmarktführer kräftig in rein elektrische Autos. Im Februar wurde angekündigt, 1,3 Mrd. Dollar in das E-Auto-Werk in Kentucky zu stecken, im April folgten 1,4 Mrd. Dollar für die Fertigungslinie für Batterieautos in Indiana. Im laufenden Geschäftsjahr steigert Toyota die Kapitalausgaben um 7% auf 2,1 Bill. Yen (13 Mrd. Euro) und die Entwicklungskosten um 8% auf 1,3 Bill. Yen (8,1 Mrd. Euro), beides sind Rekordwerte.