Testfall für künftige US-Wirtschaftspolitik

Trump will japanische Stahl-Übernahme in USA stoppen

Unter der kommenden Administration müssen Käufer von bedeutenden US-Unternehmen wohl mit Schwierigkeiten rechnen. Donald Trump kündigt Blockade der Übernahme von U.S. Steel durch Nippon Steel an.

Trump will japanische Stahl-Übernahme in USA stoppen

Trump will in den USA
japanischen Stahl-Deal stoppen

Negatives Signal an ausländische Käufer von US-Firmen

mf Tokio

Die Übernahme des traditionsreichen Stahlriesen U.S. Steel durch die japanische Nippon Steel steht vor dem endgültigen Aus. Der kommende US-Präsident Donald Trump bekräftigte erstmals seit seiner Wahl seine Absicht, den geplanten Deal zu blockieren.

„Ich bin absolut dagegen, dass die einst so großartige und mächtige U.S. Steel von einem ausländischen Unternehmen, in diesem Fall Nippon Steel aus Japan, aufgekauft wird“, schrieb er auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social. Als Gegenrezept will Trump U.S. Steel durch „eine Reihe von Steueranreizen und Zöllen wieder stark und großartig machen, und zwar schnell". Seine Reaktion könnte seinen künftigen Umgang mit ausländischen Übernahmen in den USA signalisieren.

Gute Miene zum bösen Spiel

Trump hatte bereits im Januar, einen Monat nach Bekanntgabe der Übernahme, versprochen, den Nippon-Steel-Deal zu blockieren. Dennoch machte der japanische Branchenführer erneut gute Miene zum bösen Spiel und erklärte, er wolle U.S. Steel so schützen und fördern, dass es „die amerikanische Industrie, die Widerstandsfähigkeit der inländischen Lieferkette und die nationale Sicherheit der USA stärkt“. Doch für japanischen Optimismus besteht wenig Anlass.

Der amtierende Präsident Joe Biden amtiert zwar noch sechs Wochen, aber traditionell werden größere Entscheidungen mit dem Nachfolger abgestimmt. Japans Premierminister Shigeru Ishiba versuchte dieses Zeitfenster für einen Brief an Biden zu nutzen. Darin forderte er eine Genehmigung der Übernahme, die immer noch vom US-Ausschuss für Auslandsinvestitionen geprüft wird. Aber das letzte Wort behält der Präsident, der sich an das Votum nicht halten muss.

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