Waferindustrie

Übernahme von Siltronic droht zu scheitern

Angeblich will das Bundeswirtschaftsministerium die Frist bis zum 31. Januar verstreichen lassen, ohne Global Wafers eine Genehmigung zu erteilen. Damit würde die Übernahme wohl platzen.

Übernahme von Siltronic droht zu scheitern

jh München

Der taiwanische Konzern Global Wafers scheitert womöglich mit der angestrebten Übernahme des Münchner Konkurrenten Siltronic. Die Bundesregierung werde offenbar eine sich nähernde Frist für die Genehmigung der 4,4 Mrd. Euro teuren Übernahme verstreichen lassen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg und berief sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Bundeswirtschaftsministerium bleibe generell skeptisch, heißt es. Der Aktienkurs von Siltronic drehte als Reaktion auf die Nachricht ins Minus und beendete den Xetra-Handel mit 113,95 Euro 1,6% tiefer.

Global Wafers hatte sich mit dem Angebot von jeweils 145 Euro rund 70% der Siltronic-Aktien gesichert. Am 31. Januar endet die einjährige Frist nach dem Wertpapierhandelsgesetz für den Vollzug der Übernahme. Als letzte bisher nicht erteilte Genehmigung und Bedingung steht die Unbedenklichkeitsbescheinigung des Bundeswirtschaftsministeriums nach der Außenwirtschaftsverordnung noch aus. Die Prüffrist begann nach Angaben des Ministeriums am 10. Dezember 2020, also schon vor mehr als 13 Monaten. Es heißt, das Ministerium habe die Frist bis zum 28. Februar verlängert. Doch eine Entscheidung nach dem 31. Januar käme für Global Wafers wohl zu spät.

Global Wafers bot dem Bund Zu­geständnisse wie ein Sonderstimmrecht mit einer Goldenen Aktie an und hat auch die, wie zu hören ist, geforderte Möglichkeit einer späteren Rückabwicklung der Übernahme akzeptiert. Doch das Ministerium von Robert Habeck (Grüne) hat offenbar weiterhin Bedenken.