Ukraine-Stillstand hinterlässt Spuren
dpa-afx/Reuters München
Der Lkw-Hersteller MAN rechnet mit monatelangen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf seine Produktion. „Sechs Wochen standen unsere Bänder still, weil unsere ukrainischen Zulieferer nicht liefern konnten“, sagte MAN-Chef Alexander Vlaskamp. Inzwischen entspanne sich die Lage, die Bänder liefen wieder an. Allerdings bleibe die Produktion mit großen Unsicherheiten behaftet. MAN verlängerte die Kurzarbeit bis Ende Juni. Wenn sich die Lage in der Westukraine nicht zuspitze, könne das Unternehmen im Spätsommer wieder voll produzieren. „Sollte sich der Krieg wieder stärker in die Westukraine verlagern, kann es zu einem erneuten Stillstand kommen.“
Während des sechswöchigen Ausstands seien auch die Auftragsbücher geschlossen worden. Rund ein Fünftel der Jahresproduktion könnte wegfallen, die vor der Corona-Pandemie im Schnitt zwischen 80000 und 85000 Fahrzeugen gelegen habe. Die Nachfrage sei trotz des Ausstands stabil. Die Marke der Volkswagen-Nutzfahrzeugholding Traton bezieht wie viele Autoproduzenten Kabelbäume aus der Ukraine. Die Lieferanten produzierten wieder, jedoch mit Einschränkungen. Besonders lange habe die Produktion eines Zulieferers nahe Kiew stillgestanden. Zugleich werde die Kabelbaum-Produktion an anderen Standorten dupliziert. Derweil stoppt BMW wegen fehlender Teile die Produktion im Werk Regensburg für mindestens eine Woche. Ein Sprecher sagte, seit Montag ruhe die Arbeit in Presswerk, Lackiererei, Karosseriebau und Montage. Ursache seien Lieferprobleme mit Halbleitern und Bauteilen aus der Ukraine. Normalerweise laufen in Regensburg täglich rund 1000 Autos vom Band.